Die fünfte Kathedrale

Diens­tag haben wir St. Paul’s Cathe­dral mit­ten in der Innen­stadt besucht. Die Kathe­dra­le ist vor allem bekannt für ihre impo­san­te, weit­hin sicht­ba­re Kuppel.

St. Paul’s Cathedral

Die heu­ti­ge St. Paul’s Cathe­dral ist die mitt­ler­wei­le fünf­te Kir­che, die an die­ser Stel­le errich­tet wur­de, da ihre Vor­gän­ger alle zer­stört wor­den sind. Kir­che Nr. 4, auch bekannt als ‘The old St. Paul’s’, brann­te im Gro­ßen Feu­er von Lon­don im Jah­re 1666 nie­der. Die aktu­el­le Kathe­dra­le ver­dan­ken wir Sir Chris­to­pher Wren, einem bekann­ten Archi­tek­ten des 17. Jahrhunderts.

Das Bau­werk, das schon von außen ung­aub­lich beein­dru­ckend wirkt, ist im Innern noch schö­ner (lei­der darf man kei­ne Fotos machen). Die vor weni­gen Jah­ren restau­rier­te Kir­che ist hell und mit wun­der­schön ver­zier­ten Decken aus­ge­stat­tet. Mosai­ke ver­schie­dens­ter Art ver­zie­ren Wän­de und Decke. Sehens­wert ist auf jeden Fall die ‘Whis­pe­ring Gal­lery’, eine Gal­le­rie in der Kup­pel. Man kann sie kom­plett umrun­den und ver­steht jeder­zeit jedes Wort, das auf der Gal­le­rie gespro­chen wird, auch wenn die Per­son sich ganz woan­ders befin­det. Wenn man die Stu­fen der Kup­pel noch wei­ter hin­auf­steigt (*uff*), kommt man zur ‘Stone Gal­lery’ und zur ‘Gol­den Gal­lery’, die bei­de außer­halb lie­gen und von denen man einen wun­der­vol­len Aus­blick auf Lon­don hat.

Die Mil­le­ni­um Bridge mit der Tate Modern Gal­lery (rechts) und dem Glo­be Thea­ter (links)
Blick auf die Them­se, im Hin­ter­grund das Lon­don Eye
Tower Bridge — die am häu­figs­ten foto­gra­fier­te Brü­cke der Welt

Wenn man in die Kryp­ta hin­un­ter­steigt, fin­det man dort unter ande­rem die Grä­ber von Chris­to­pher Wren und Lord Hora­tio Nel­son, dem Admi­ral, der die berühm­te Schlacht von Tra­fal­gar gewann. Sei­ne Sta­tue fin­det man kon­se­quen­ter­wei­se auf dem Tra­fal­gar Squa­re. Auch Alex­an­der Fle­ming, der Ent­de­cker des Peni­cil­lins, ist in der Kryp­ta bestattet.

Mitt­ler­wei­le fin­den kei­ne Bei­set­zun­gen mehr in der Kathe­dra­le statt. 2012 fand die Fei­er zum Dia­mant-Jubi­lä­um der Queen in St- Paul’s statt, sowie 1981 die könig­li­che Hoch­zeit von Prin­ce Charles und Dia­na, was sehr unge­wöhn­lich war. Nor­ma­ler­wei­se hei­ra­ten die Ange­hö­ri­gen der bri­ti­schen Königs­fa­mi­lie in der West­mins­ter Abbey, die aber weni­ger Gäs­ten Platz bie­tet, wes­halb man sich damals für St. Paul’s entschied.

[Klei­ner Exkurs: West­mins­ter Abbey ist die Grab­le­ge vie­ler bri­ti­scher Köni­gin­nen und Köni­ge und wei­te­rer wich­ti­ger Per­sön­lich­kei­ten, wie Charles Dar­win oder auch Ste­phen Hawking.

West­mins­ter Abbey, 2010

Die im Innern sehr ver­win­kel­te Kathe­dra­le ist pracht­voll aus­ge­stat­tet und defi­ni­tiv einen Besuch wert.]

St. Paul’s Cathe­dral bie­tet ent­we­der gui­ded tours auf Eng­lisch an (unser gui­de war etwas red­se­lig) oder Audio­gui­des, bei denen man natür­lich die Spra­che selbst wäh­len kann. Wer mit gui­de unter­wegs ist, darf eini­ge Orte im Gebäu­de besich­ti­gen, zu denen man sonst kei­nen Zutritt hat, bei­spiels­wei­se einen Trep­pen­auf­gang, der auch in den Har­ry Pot­ter Fil­men zu sehen ist.

Hallo, London!

03:15 Uhr: der Wecker klingelt.

03:20 Uhr: auf­ste­hen, fer­tig machen

04:25 Uhr: Abfahrt Rich­tung Flug­ha­fen Düsseldorf.

Was viel­leicht nicht so reiz­voll klingt, haben wir frei­wil­lig gemacht, für unse­ren Kurz­trip nach London.
Mit nur wenig Ver­spä­tung ging unser Flie­ger. Ich muss geste­hen, dass ich vom Flug selbst kaum etwas mit­be­kom­men habe, da ich fast die gan­ze Zeit schla­fend ver­bracht habe. David hat gele­sen, wie auch immer er sich auf das Buch kon­zen­trie­ren konn­te. Bewundernswert.

In Lon­don ist es käl­ter und reg­ne­ri­scher als momen­tan in Deutsch­land. Wäh­rend der Sight­see­ing-Tour im roten Dop­pel­de­cker, die wir zuerst gemacht haben, haben wir also erst ein­mal schön gefro­ren. Dafür sind wir an eini­gen tol­len Sehens­wür­dig­kei­ten vor­bei­ge­kom­men: Buck­ing­ham Palace, West­mins­ter Abbey, Hou­ses of Par­lia­ment, Tower, Tower Bridge, West­mins­ter Bridge, The Shard, The Gherkin …

Auf­ge­wärmt haben wir uns nach der Bus­tour in der St. Steven’s Tavern in Whi­te­hall. Tee und hei­ße Schockola­de haben dafür gesorgt, dass es uns schnell bes­ser ging.

St. Steven’s Tavern

Flashback: Amsterdam 2016, Teil III

Bei unse­rem dies­jäh­ri­gen Ams­ter­dam-Auf­ent­halt haben wir das Rijks­mu­se­um und das Moco besucht, wovon ich ja bereits berich­te­te. Es loh­nen sich aber auch die ande­ren bei­den Kunst-Gigan­ten am Muse­um­plein, näm­lich das Stede­li­jk und das Van Gogh Museum.

Im Stede­li­jk fin­det sich moder­ne und zeit­ge­nös­si­che Kunst. Immer wie­der wer­den wech­seln­de Aus­stel­lun­gen zu ver­schie­de­nen The­men prä­sen­tiert. Als wir das Muse­um letz­tes Jahr besuch­ten, lief gera­de eine Aus­stel­lung zur Maschi­nen­kunst von Jean Tin­gue­ly, einem Schwei­zer Künst­ler, der vor allem in den 60ern, 70ern und 80ern des letz­ten Jahr­hun­derts gewirkt hat. Tin­gue­ly ist vor allem für sei­ne Maschi­nen bekannt, die er teil­wei­se aus Schrott bau­te und die — manch­mal — eine sinn­vol­le Funk­ti­on erfüll­ten, oft aber nicht. Man­che sei­ner Skulp­tu­ren kön­nen zum Bei­spiel malen, vie­le machen aber auch ein­fach nur Krach. Inter­es­sant sind sie auf jeden Fall, unab­hän­gig davon, ob man sie ästhe­tisch anspre­chend fin­det oder nicht.

Pas­send zur Tin­gue­ly-Aus­stel­lung gab es im Muse­um auch eine Maschi­ne, die man selbst aus­pro­bie­ren konn­te und die dann ‘Kunst’ auf run­den Papp­schei­ben pro­du­zier­te, was vor allem für Kin­der ein Erleb­nis war. Man muss­te aller­dings selbst tre­ten, um die Maschi­ne anzutreiben.

Des­wei­te­ren kann man sich im Muse­um über moder­nes Design seit den 60ern infor­mie­ren und zeit­ge­nös­si­sche Wer­ke, zum Bei­spiel von Mon­dri­an, bestau­nen.

Mein per­sön­li­cher Favo­rit war aller­dings das Van Gogh Muse­um, was mei­ner per­sön­li­chen Vor­lie­be für die Kunst­wer­ke die­ses Malers geschul­det ist.  Das Muse­um bie­tet die größ­te Aus­stel­lung an Wer­ken die­ses Künst­lers über­haupt. Ich fand es ein­fach nur fan­tas­tisch, die Wer­ke, von denen man vie­le schon kennt, in echt aus der Nähe zu sehen. Einer mei­ner per­sön­li­chen Favo­ri­ten sind die Son­nen­blu­men, von denen es allein schon meh­re­re Ver­sio­nen (heu­te in ver­schie­de­nen Muse­en in der gan­zen Welt zu sehen) gibt.

Lei­der durf­te man inner­halb des Muse­ums nicht foto­gra­fie­ren (*schnüff*), aber es gab Foto­wän­de, die man als Hin­ter­grün­de für Sel­fies nut­zen konn­te, was wir natür­lich tun mussten.

Im Anschluss an unse­ren Besuch im Muse­um haben wir uns noch im dazu­ge­hö­ri­gen Muse­ums­shop aus­ge­tobt, der so ziem­lich alles anbie­tet, was das Herz begehrt — inklu­si­ve Hun­de­hals­bän­dern mit van Goghs Man­del­blü­te. Uns hat es mehr zu den Kunst­dru­cken sei­ner belieb­tes­ten Wer­ke gezo­gen, von denen nun eini­ge unse­re Wän­de schmücken.

Flashback: Amsterdam 2016, Teil II

Da wir letz­tes Wochen­en­de ja nicht zum ers­ten Mal in Ams­ter­dam waren, haben wir es etwas ruhi­ger bezüg­lich Sight­see­ing ange­hen las­sen. Bei unse­rem “ers­ten Mal” 2016 hin­ge­gen haben wir viel mehr Sehens­wür­dig­kei­ten angesteuert.

Eines unse­rer High­lights war bei­spiels­wei­se unser Besuch im Madame Tussaud’s Ams­ter­dam, der per­fekt abge­passt war, weil es wäh­rend­des­sen wie aus Kübeln vom Him­mel goss. Ein paar der Wachs­fi­gu­ren kann­te ich tat­säch­lich noch von mei­nem Besuch in Lon­don 2010, was dem Spaß aber kei­nen Abbruch tat. Hier ein paar mei­ner Lieblingsfotos:

Ein Erleb­nis war auch der Besuch im Ams­ter­dam Dun­ge­on. Die Dun­ge­ons gibt es in meh­re­ren gro­ßen Städ­ten (bei­spiels­wei­se Lon­don oder Ham­burg) und sie bie­ten eine inter­ak­ti­ve Show, durch­ge­führt von Schau­spie­lern, über die dunk­le Ver­gan­gen­heit der jewei­li­gen Stadt. In Ams­ter­dam erlebt man live einen Hexen­pro­zess oder lan­det auf einem See­len­ver­käu­fer, wohin­ge­gen man es in Lon­don mit Jack the Rip­per auf­neh­men muss … Lei­der darf man in den Dun­ge­ons kei­ne Fotos machen, aber sie sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Je nach­dem, zu wel­cher Uhr­zeit man das Dun­ge­on besich­ti­gen möch­te, muss man nur mit einer län­ge­ren Schlan­ge an der Ticket­kas­se rech­nen, also lie­ber etwas Zeit mitbringen.

Natür­lich haben wir auch die obli­ga­to­ri­sche Grach­ten­rund­fahrt gemacht, die eine gute Mög­lich­keit bie­tet, auf ange­neh­me Art und Wei­se eini­ges von der Stadt zu sehen und etwas über sie zu erfahren.

Wenn man die Stadt im Herbst besucht, so wie wir, soll­te man sich — gera­de für die Grach­ten­rund­fahrt — aller­dings kusch­lig warm anzie­hen, denn der Wind in Ams­ter­dam ist mit­un­ter recht kalt. Wenn man das berück­sich­tigt, steht dem Spaß auf einem der vie­len Tou­ris­ten­boo­te aber nichts mehr im Wege.

In art we trust

Die­ser schö­ne Slo­gan fin­det sich auf Tüten und Pos­tern des Moco — des Modern Con­tem­po­ra­ry (Muse­um) am Muse­um­plein in Ams­ter­dam. Das Moco, in der Vil­la Als­berg unter­ge­bracht, ist das vier­te Muse­um (neben Rijks­mu­se­um, Van Gogh Muse­um und Stede­li­jk Muse­um) am Museumplein.

Wie sein Name schon sagt, wid­met sich das Moco zeit­ge­nös­si­scher Kunst. Momen­tan sind im Muse­um Wer­ke von Roy Lich­ten­stein, des gro­ßen Meis­ters der Pop-Art, und des Street Art-Künst­lers Bank­sy zu sehen. Hier eines mei­ner abso­lu­ten Favo­ri­ten von Banksy:

Ich muss geste­hen, dass mir der Name Bank­sy vor dem Besuch der Aus­stel­lung im Moco nichts gesagt hat. Sei­ne Wer­ke sind modern, poli­tisch,  tref­fend und bissig.
Natür­lich kann­te ich bereits Wer­ke von Roy Lich­ten­stein. Beson­ders amü­sant fand ich den 3D-Raum, den das Muse­um nach einem Werk Lich­ten­steins hat bau­en las­sen — Lich­ten­steins Adap­ti­on von van Goghs Schlaf­zim­mer in Arles.

Erstaunt und begeis­tert zugleich hat mich die Tat­sa­che, dass der Muse­um­plein und so auch das Moco, voll­kom­men über­rannt waren. Kunst scheint in Ams­ter­dam ziem­lich cool zu sein und sowohl Alt als auch Jung inter­es­sie­ren sich dafür. Wer nicht Schlan­ge an den Ticket­kas­sen ste­hen möch­te, soll­te sich des­halb vor dem Besuch eines der Muse­en Tickets online kaufen.

Lei­der muss­ten wir nach dem Besuch des Mocos die Heim­rei­se antre­ten. Die­se gestal­te­te sich auch noch ziem­lich span­nend, da am Bahn­hof Schip­hol vie­le Züge ver­spä­tet waren, auf ande­ren Glei­sen ankamen/abfuhren oder ganz aus­fie­len … schluss­end­lich haben wir es aber geschafft, in den rich­ti­gen Zug nach Hau­se ein­zu­stei­gen — auch wenn die­ser natür­lich aus allen Näh­ten geplatzt ist.

 

Ein langer Spaziergang

Frei­tag hat­ten wir Glück: Am Frei­tag war traum­haf­tes Wet­ter mit viel Son­nen­schein. Natür­lich nutz­ten wir die Gele­gen­heit für Unter­neh­mun­gen unter frei­em Himmel.

Ers­te Sta­ti­on: der Von­del­park. Ams­ter­dams größ­ter Park, mit­ten in der Stadt gele­gen, mit nied­li­chen Brü­cken, viel Was­ser und schö­nen alten Bäu­men. Unglaub­lich beliebt bei Jog­gern, Rad­fah­rern, Hun­de­be­sit­zern und wahr­schein­lich jedem ande­ren Ams­ter­da­mer auch!

Nach dem Spa­zier­gang durch den Park sind wir durch die Stadt gelau­fen, vor allem durch das Jor­da­an-Vier­tel, und haben uns mit den Aus­la­gen der nied­li­chen, klei­nen Läden beschäftigt.

Gegen Abend, als es lang­sam dunk­ler wur­de, sind wir ins Rem­brand­t­huis gegan­gen, das Haus mit­ten in der Stadt, in dem der bekann­te Maler 20 Jah­re lang gelebt und gear­bei­tet hat. Man hat ver­sucht, es his­to­risch so akku­rat wie mög­lich her- und einzurichten.

Momen­tan ist dort auch Teil einer Aus­stel­lung (der ande­re Teil fin­det sich im Ams­ter­dam Muse­um) über Govert Flinck und Fer­di­nand Bol zu sehen, zwei Schü­ler Rem­brandts, die zu Leb­zei­ten belieb­ter waren als ihr Meis­ter, aber im Sumpf des Ver­ges­sens ver­schwun­den sind.

Alles in allem ein gelun­ge­ner Frei­tag, an dem wir über 17000 Schrit­te gelau­fen sind …

 

Kunst an einem Regentag

Das Wet­ter in Ams­ter­dam war heu­te lei­der beschei­den — es weh­te ein kal­ter Wind und es reg­ne­te viel. Kur­zer­hand ent­schie­den wir uns dazu, das Rijks­mu­se­um zu besu­chen, in das wir es letz­tes Mal nicht mehr geschafft hatten.

Das Rijks­mu­se­um ist schon allei­ne archi­tek­to­nisch inter­es­sant — ein impo­san­ter Bau mit alten und neu­en Ele­men­ten. Schon die Ein­gangs­hal­le ist ein Blickfang.

Beson­ders beliebt bei Besu­chern ist die Ehren­ga­le­rie, wo die gan­zen alten Meis­ter hän­gen, und natür­lich Rem­brandts Nacht­wa­che, das wahr­schein­lich bekann­tes­te und belieb­tes­te Bild des gan­zen Muse­ums — so beliebt, dass der Muse­ums­shop Socken mit dem Gemäl­de anbietet …

Da das Rijks­mu­se­um sich nicht als rei­nes Kunst‑, son­dern auch als his­to­ri­sches Muse­um ver­steht, fin­det man hier nicht nur Gemäl­de, son­dern auch Sta­tu­en, Möbel, Schmuck und diver­se Sonderausstellungen.

Es ist fast unmög­lich, die­se unglaub­li­che Anzahl an Expo­na­ten an einem Tag anzu­se­hen und zu bewun­dern. Beson­ders beein­dru­ckend ist auch die schie­re Viel­falt an Ausstellungsstücken.

Das Rijks­mu­se­um ist ein unglaub­lich gut besuch­tes Muse­um. Manch­mal wer­den auch Son­der­ak­tio­nen ange­bo­ten so wie heu­te: die Besu­cher waren dazu ein­ge­la­den, selbst zu zeich­nen (#start­dra­wing) und wur­den von den Mit­ar­bei­tern mit Skiz­zen­heft und Blei­stift ausgestattet.

Nach unge­fähr 5 Stun­den im Muse­um, in denen wir unglaub­lich viel ent­de­cken konn­ten, muss­ten wir lei­der gehen, da um 17:00 geschlos­sen wird. Der Hun­ger trieb uns in die Stadt, wo wir noch ein­mal zum Mexi­ka­ner La Mar­ge­ri­ta gin­gen, nach­dem es uns ges­tern dort so gut geschmeckt hat. Ein biss­chen Food­porn für alle die­je­ni­gen, die ihn beim gest­ri­gen Arti­kel etwas ver­misst haben:

Natür­lich hat­ten wir heu­te mor­gen wie­der lecker bei Bagels & Beans gefrüh­stückt; im Bild zu sehen ist der Bana­nen­b­a­gel, der sehr lecker schmeckt.

Für mor­gen steht even­tu­ell noch ein wei­te­res Muse­um auf dem Plan, vor allem, wenn das Wet­ter wie­der so beschei­den wird wie heute …

Urlaubs-Fazit

Manch­mal funk­tio­niert das mit den Plä­nen nicht. Unser Vor­ha­ben, die mit­tel­al­ter­li­che, nach­ge­bau­te Stadt Dun­car­ron zu besu­chen schei­ter­te dar­an, dass sie noch nicht für Besu­cher geöff­net ist. Scha­de, viel­leicht nächs­tes Mal.

Unser Plan, die Insel Skye zu besu­chen, ist aus ande­ren Grün­den nicht zur Aus­füh­rung gekom­men: die Bri­ten haben auch Urlaub, und sie lie­ben die schot­ti­schen High­lands. Ergeb­nis: kei­ne Unter­künf­te mehr frei (es sei denn, man möch­te ca. £400-£500 für eine (!) Nacht aus­ge­ben. Das war es uns dann nun auch nicht wert.

Die Flü­ge zwi­schen Weeze und Edin­burgh waren recht ange­nehm. Wir hat­ten bei Ryan­air Sitz­plät­ze reser­viert (Nur Gepäck dazu­bu­chen war teu­rer, als das “Lei­su­re Upgrade” mit Prio­ri­ty-Boar­ding, Sitz­platz­re­ser­vie­rung UND Gepäck…).

Die Miet­wa­gen­fir­ma “Green Moti­on” war nett und freund­lich, nur gibt es da sehr lan­ge Schlan­gen und man muss ein wenig war­ten. Sie ver­su­chen einem — wie immer — diver­se Ver­si­che­run­gen anzu­dre­hen, die man aber ableh­nen kann.

Mit dem Essen haben wir durch­weg gute Erfah­run­gen gemacht. Die Restau­rants wuss­ten alle, was Glu­ten­frei bedeu­tet und haben uns pri­ma bera­ten oder ent­spre­chen­de Alter­na­ti­ven erfun­den. Auch beim Früh­stück hat immer alles geklappt — man war auf uns ein­ge­stellt und es gab immer genug Mög­lich­kei­ten und Toast.

Die Unter­künf­te waren — bis auf die in Hawick — alle zwi­schen Sehr Gut und Fan­tas­tisch. Wir hat­ten ein­fa­che, aber sau­be­re Unter­künf­te und fan­tas­ti­sche Her­ren­häu­ser in tol­ler Lage (Ban­cho­ry Lodge Hotel…).

Als Alte-Stei­ne-Lieb­ha­ber sind wir mit den Sehens­wür­dig­kei­ten voll auf unse­re Kos­ten gekom­men. Bur­gen, Her­ren­häu­ser, Kathe­dra­len und Abtei­en in mal mehr und mal weni­ger voll­stän­di­gem Zustand haben uns begeis­tert (wenn sie nicht zu über­rannt waren…)

Wer eine Über­sicht über alle unse­re Unter­künf­te, Restau­rants und besuch­ten Sehens­wür­dig­kei­ten haben möch­te, fin­det hier eine Kar­te, wo ich alles ein­ge­tra­gen habe.

Wow!

Oben erwähn­ter Titel bezieht sich auf den Ein­druck, den wir bei­de heu­te hat­ten, als wir die lan­ge Auf­fahrt von Hope­town House hin­auf fuh­ren. Das Gebäu­de (Her­ren­haus ist wohl die pas­sends­te Bezeich­nung) ist auf­grund sei­ner schie­ren Grö­ße unglaub­lich imposant.

Sowohl die Innen­räu­me als auch Tei­le der Außen­an­la­gen wur­den als Dreh­or­te für die Out­lan­der-Serie genutzt.
Der rote Raum stellt in der Serie bei­spiels­wei­se die Gemä­cher des Duke von Sand­ring­ham dar:

Hin­ter dem Haus wur­de auch gedreht, wobei Hope­to­un House hier wie­der das Anwe­sen des Her­zog von Sand­ring­ham dar­stellt. In der Serie fin­det hier ein Duell statt:

Beein­dru­ckend fand ich außer­dem den alten Auf­gang im Schloss, der mit wun­der­schö­nen Holz­schnit­ze­rei­en und Male­rei­en bestückt ist:

Das Anwe­sen ist übri­gens noch bewohnt, wes­halb natür­lich nicht alle Tei­le des Hau­ses für Besu­cher geöff­net sind. Aktu­ell wohnt hier der Earl von Hope­to­un mit sei­ner Familie.

Das Gelän­de, das zum Hope­to­un Anwe­sen gehört, ist rie­sig. Hier fin­det sich auch Midho­pe Cast­le, lei­der ziem­lich ver­las­sen und nicht für Besu­cher geöff­net, dem Out­lan­der-Fan aber bestimmt bekannt. In der Serie stellt das Haus (Schloss?) den Fami­li­en­sitz der Frasers, Lal­ly­broch, dar.

Natür­lich sind wir auch über das Gelän­de gewan­dert und haben das gute Wet­ter und die Natur genossen.

Tie­ri­sche Bewoh­ner gibt es auf dem Gelän­de übri­gens auch.

Unweit von Hope­to­un House hat man eine wun­der­ba­re Aus­sicht auf die neue Brü­cke, die in Edin­burgh gebaut wird — vor zwei schon bestehen­den Brü­cken. Es lohnt sich durch­aus, hier ein­fach mal das Pan­ora­ma zu genießen.

St. Andrews

Nach unse­rem erneu­ten Abste­cher nach Arbroath, fuh­ren wir nach St. Andrews, eine klei­ne Stadt am Meer mit einer bekann­ten Uni­ver­si­tät, einer Schloss­rui­ne und der Rui­ne der einst größ­ten Kathe­dra­le des Landes.

Die Stadt ist hübsch und vie­le his­to­ri­sche Gebäu­de gehö­ren zur bereits erwähn­ten Universität.

Wie bereits erwähnt, war die St. Andrews Cathe­dral die größ­te Kathe­dra­le des mit­tel­al­ter­li­chen Schott­lands. Reli­qui­en des natio­na­len Schutz­hei­li­gen St. Andre­as sol­len sich einst hier befun­den haben, aber genau­es weiß man nicht. Auf dem Gelän­de der Kathe­dra­le befin­det sich auch ein alter Fried­hof, sowie St. Rule’s Tower. Von besag­tem Turm aus hat man eine wun­der­schö­ne Aus­sicht auf die Stadt und das Meer, das sich direkt neben den Über­res­ten der Kathe­dra­le befin­det — aller­dings muss man dafür erst ein­mal 160 Stu­fen über­win­den. Sowohl Turm als auch Wen­del­trep­pe sind sehr schmal und man fühlt schon eine gewis­se Erleich­te­rung, wenn man es erst ein­mal bis ganz nach oben geschafft hat.

Natür­lich ist auch die Kathe­dra­le selbst abso­lut sehenswert.

Nicht weit von der Kathe­dra­le ent­fernt ist die Burg­rui­ne von St. Andrews. Die Burg wur­de damals von den Bischö­fen erbaut, die natür­lich die Kathe­dra­le von der Burg aus sehen konn­ten. Die Burg war in ihrer bes­ten Zeit sehr wehr­haft, an meh­re­ren Sei­ten vom Meer umge­ben (tol­le Aus­sicht!) und hat eini­ge Beson­der­hei­ten, wie zum Bei­spiel ein fla­schen­för­mi­ges Die­bes­loch oder Minen, die wäh­rend einer Bela­ge­rung ent­stan­den sind.

Zwi­schen den Besich­ti­gun­gen von Kathe­dra­le und Burg haben wir aller­dings eine Pau­se ein­ge­legt und sind zum nahen Hafen gelau­fen und über das gro­ße Pier spa­ziert. Bei dem strah­len­den Son­nen­schein, den wir heu­te hat­ten, war das rich­tig schön.

Wir haben auch ein sehr wil­li­ges Model für ein paar net­te Lauf­steg-Fotos (*hust*) gefunden.