Am Freitag, unserem letzten ‘richtigen’ Urlaubstag, ging es per Schiff (“Julchen”) rüber zur Insel Vilm. Der Vilm, wie die Einheimischen sagen (vom altslawischen “Der Ulmenhain”) ist Naturschutzgebiet und für die Öffentlichkeit gesperrt. Man kann eine Führung buchen, was wir getan haben, und als Gruppe über die Insel wandern.
Das Wetter war eher bescheiden und wechselte zwischen trocken und feucht; letzteres bot die beiden Optionen ‘Nieselregen’ und ‘patschnass’. Gelohnt hat sich der Gang über die Insel auf jeden Fall!
Auf der Insel gibt es eine Siedlung, die heute hauptsächlich von Forschern — Meeresbiologen und ähnlichem — genutzt wird. Sie ist zu Beginn der 1960er Jahre entstanden, als der Vilm für die Öffentlichkeit gesperrt und zur Ferienoase für hohe SED-Parteifunktionäre wurde. Vorher war er für alle Urlauber nutzbar, was der Natur aber sehr geschadet hat.
Während der Wanderung über die Insel erfährt man sehr viel Wissenswertes über Flora und Fauna, aber auch über die Geschichte der Insel. Beispielsweise gibt es allein auf der Insel Vilm 48 bestätigte Schneckenarten, aber auch Maulwürfe und Füchse (die im Sommer, recht wenig Futter finden und dank der noch nicht ganz reifen Mirabellen jetzt Durchfall haben …). Ein Seeadler-Päarchen brütet seit Jahren erfolgreich auf der Vilm. Der Wald wird dominiert von Laubbäumen und die wenigen Nadelbäume, die es noch gibt, werden wahrscheinlich die nächsten 20 Jahre nicht überleben. Ursprünglich gab es in den europäischen Wäldern wohl keine Nadelbäume; sie siedelten sich erst durch die Eingriffe des Menschen an.
Wir waren begeistert von der seit Jahren unberührten Natur der Insel und haben die Exkursion sehr genossen. 🙂