Modernes lässt sich gut mit Altem verbinden (siehe Artikel “Kontraste”), und so haben wir den Besuch der alten Stadt Dresden mit dem modernen Erlebnis des Elektroauto-Fahrens verbunden. Wir haben einen Renault Zoe gemietet und sind damit durch Dresden und die Dresdner Umgebung gedüst.
Ich hatte vorher nur kurz Leih-E-Autos, Tanja noch gar keine Erfahrung in der Richtung. Uns hat das Fahrverhalten sehr gefallen, man kann sehr dynamisch damit fahren und der Wagen zieht sehr schnell an. Vieles läuft automatisch und der Wagen reagiert schön. Der Wendekreis ist klein, der Kofferraum erstaunlich groß.
Wir haben den Wagen (ohne dass der Akku leer gewesen wäre) auch geladen, das ging prima, sobald wir einmal herausgefunden hatten, wie die Ladesäule funktioniert.
Fazit: E‑Auto-Fahren macht Spaß. Es ist eine neue “Leichtigkeit des Fahrens” und die Spritzigkeit ist sehr angenehm. Die Reichweite ist mit ca. 300km für viele Alltagsdinge ausreichend, für längere Fahrten jedoch unpraktisch. Ich würde mir einen E‑Galaxy mit 550km Reichweite wünschen. Wer weiß, was die Zukunft bringt…
Unweit von Dresden liegt die allseits bekannte Porzellanstadt Meißen. Gemeinsam mit Freunden haben wir uns am Samstag auf den Weg gemacht, das beschauliche Städtchen zu erkunden.
Besonders gut gefallen hat uns der Domplatz, der nicht nur von der beeindruckenden Kathedrale, sondern auch der Albrechtsburg und dem Domstift eingerahmt wird. Mehrere alte Bäume verliehen dem Platz einen Hauch von Herbstfarben. Die Albrechtsburg beherbergt unter anderem auch das örtliche Standesamt und ich muss sagen, die historische Kulisse eignet sich wirklich gut für (Hochzeits-)Fotos aller Art.
Auch der Wandelweg vom Domplatz runter in den Ort zum Marktplatz ist sehr schön (pittoresk *hust*). Kleine, enge Gassen mit historischen Häusern und noch mehr herbstlich gefärbten Bäumen säumen den Weg.
Da wir es am Samstag haben ruhig angehen lassen, haben wir einfach einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und darauf verzichtet, die Meißener Sehenswürdigkeiten intensiver zu besichtigen. Bestimmt ist es auch interessant, den Dom und die Burg oder vielleicht auch die Porzellanmanufaktur zu besuchen. Führungen werden überall angeboten. In der Fußgängerzone gibt es außerdem zahlreiche nette Geschäfte, durch die sich ein Bummel auch lohnt.
Gestern sind wir nach Pillnitz rausgefahren, einem mittlerweile eingemeindeten Ort am Rande von Dresden. Mit der Fähre ging es über die Elbe zum gleichnamigen Schloss mit Park und ich muss sagen: dieser Ausflug hat sich richtig gelohnt! Über eine Kastanienallee (die August der Starke eigentlich als Verbindungsstück zwischen seinem Sommerschloss in Pillnitz und Dresden geplant hatte, bevor ihm das Geld ausging) erreicht man von einem malerischen Parkplatz aus das sehenswerte Schlossgelände.
Während einer ungefähr einstündigen Führung haben wir viel Wissenswertes über den Garten und die Gebäude erfahren. Anschließend haben wir uns im Schlosscafé erst einmal diverse Heißgetränke gegönnt, bevor wir das Gelände noch weiter erkundet haben.
Besonders gut hat uns die Vielseitigkeit des Parks gefallen. Wir haben einige abgelegene, lauschige Ecken entdeckt. Palmenhaus und Orangerie sind momentan wegen der Corona-Pandemie leider nicht zu besichtigen, aber wir konnten es nicht lassen, die prächtigen Pflanzen durch die zahlreichen Fenster zu bewundern. Die Orangerie beherbergt sogar noch 6 Orangenbäume, die August der Starke vor ca. 300 Jahren selbst erworben hat! Da die Schlossgärtner Mitte Oktober schon eifrig damit beschäftigt sind, den Garten winterfest zu machen, waren viele Kübelpflanzen leider schon von den Wegen verschwunden.
Am Spätnachmittag wurde leider das Wetter schlechter, weshalb wir uns aus dem Park in das Bergpalais flüchteten. Hier waren wir vor allem von den Gestaltung der Wände und Decken beeindruckt. Auch wenn die asiatisch inspirierten Malereien vielleicht etwas kitschig wirken mögen, sind sie doch beeindruckend.
Wasserpalais und Bergpalais liegen sich im Übrigen gegenüber, getrennt durch ein Rondell mit Fontäne. Das Wasserpalais schuldet seinen Namen der Elbe, die hinter dem Gebäude fließt, und das Bergpalais den Ausläufern des Lausitz, die das Bauwerk flankieren.
Wer sich für Schlösser und Schlossparks begeistern kann, dem sei Pillnitz wärmstens empfohlen! Wir haben hier einige vergnügliche Stunden verbracht — wie ehedem der zum Lustwandeln aus Dresden angereiste Adel.
Dresden ist eine Stadt der Kontraste. Hier findet man viel Gegensätzliches. Symbolisch zum Beispiel:
Angebaut an die alt-ehrwürdige Semperoper findet sich ein Bau im Stil der 70er mit passenden Design-Elementen. Dresden ist gleichzeitig Großstadt und ruhiger Ort. Die alte Innenstadt hat große Plätze, wenig Verkehr und Platz für Menschen.
Dort finden sich Glasgebäude neben alten Reihenhäusern, direkt gegenüber der Frauenkirche. Hier treffen sich Moderne und Altertum.
Viele der alten imposanten Prachtbauten sind im Krieg zerstört worden, wenn nicht durch Bomben, dann durch Feuer (wie die Frauenkirche). Das Alles wird wieder aufgebaut und Dresden ist eine Sammlung von (Groß-)Baustellen. Den Charme des Alten versucht man dabei zu erhalten, bei historischen Gebäuden auch möglichst originalgetreu.
Die Frauenkirche ist dabei ein sehr imposantes Beispiel. Sie geriet am 13. Februar 1945 beim Bombenangriff in Brand und ist am 15. Februar dann eingestürzt. Die Ruine lag 50 Jahre lang auf dem Platz. Nun ist sie selbst ein Bildnis der Kontraste. Erbaut aus viel altem und neuem Material hat sie von außen sowohl alte, dunkle als auch neue helle Steine. Sie ist originalgetreu aufgebaut und modern ausgestattet.
Wir sind oben auf die Kuppel gestiegen und haben den Blick über Dresden genossen. Hier kann man viel von der Altstadt sehen und über viel Neues und Altes staunen.
In Dresden gibt es massenweise Kultur zum Staunen und (teilweise) Anfassen. Was machen wir also, wenn das Wetter nicht so will, wie wir wollen? Richtig! Museen und Ausstellungen besuchen.
Bereits am Dienstag sind wir vor dem Regen geflüchtet und haben uns in die Welt der DDR gerettet. Es ist vor allem eine Sammlung von Alltagsgegenständen und Fotos des Arbeiter-und Bauernstaats vor der Wiedervereinigung. Manches war uns bekannt (DDR-Sandmännchen!), anderes völlig fremd und wir haben auf jeden Fall einiges gelernt.
Da heute das Wetter auch eher bescheiden war, haben wir den Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger aufgesucht. Hier werden High-Tech-Objekte der Vergangenheit ausgestellt und erklärt: man findet hier alte Uhren in allen Größen und Formen, diverse Messgeräte, Globen und Planetenmodelle, Teleskope… um nur einiges zu nennen. Auch in dieser sehr interessanten, schön präsentierten Ausstellung haben wir wieder einiges Neues erfahren. Faszinierend fand ich zum Beispiel, dass es Reise-Sonnenuhren gab, die man einfach mit sich führen konnte, und dass manche Modelle mithilfe des Mondlichts auch nachts die Zeit anzeigen konnten. Es gab auch spezielle Nachtuhren, Nocturnale genannt, anhand derer man die Uhrzeit unter zur Hilfenahme der Sterne bestimmen konnte. Ich wusste außerdem auch nicht, dass es bestimmte Winkelmesser gab, die man auf Kanonen und andere Feuerwaffen setzen konnte, um die Flugbahn der Munition zu berechnen — man wollte das Ziel schließlich auch treffen. Wer sich also für die eher technische Seite der Geschichte interessiert, ist hier richtig aufgehoben!
Weil wir uns auch sehr dafür interessierten, wie der Zwinger eigentlich entstand, sind wir im Anschluss noch in die Zwinger Xperience gegangen, eine Multimedia-Ausstellung (Audio, Projektionen, VR-Brillen) über die Geschichte des Bauwerks. Sehr gut gemacht und absolut empfehlenswert!
Die Burgerei am Neumarkt ist absolut zu empfehlen. Für jeden Geschmack ist sowohl bei der Burger-Auswahl als auch bei den Beilagen etliches dabei. Das Personal ist freundlich und bemüht sich darum, die Wünsche der Gäste zu erfüllen.
Es gibt glutenfreie Burger-Brötchen (das Bun muss man sowieso selbst wählen) und eine Speisekarte mit Allergen-Auszeichnung. Fragen zum jeweiligen Gericht kann das Personal auch beantworten (leider in vielen Lokalen keine Selbstverständlichkeit). Wir waren sehr zufrieden und begeistert vom leckeren, glutenfreien Burger. 🙂 🍔
Halb Dresden ist gefühlt eine Großbaustelle. Sowohl an der Infrastruktur als auch an vielen (historischen) Gebäuden wird gearbeitet. Vorteil: Bausubstanz wird erhalten. Nachteil: Es sieht auf den Fotos doof aus. 😉
Da heute — im Gegensatz zu gestern — die Sonne schien und es nicht ständig regnete, haben wir die Gelegenheit ergriffen und Dresden zu Fuß erkundet. Beeindruckend: die Hofkirche, direkt neben dem Residenzschloss (an dem gebaut wird). Sowohl von außen als auch von innen ist die Kirche ein sehenswerter, ja, schöner Bau. Leider ist der Platz vor der Kirche nur teilweise begehbar wegen einer riesigen Baustelle, die sich über die Brücke und aufs andere Elbufer zieht.
Das Innere der Kirche schwankt zwischen verschnörkelt und schlicht. Uns gefiel die Tatsache, dass große Teile der Hofkirche in weiß, creme und hellgrau gehalten sind. Es wirkt dadurch alles sehr hell und luftig.
In unmittelbarer Nähe der Kirche findet man den Fürstenzug, das längste Porzellanbild der Welt. Es ist beeindruckend anzusehen, aber auch ziemlich lustig, wenn man sich die Mühe macht und sich alle Namen der sächsischen Kurfürsten durchliest …
Unweit von Schloss und Hofkirche gelangt man zu Zwinger und Semperoper. Der großzügige Theaterplatz bietet einen wunderbaren Ausblick auf beide Gebäude.
Trotz eiskalten Winds wollten wir unbedingt einen ersten Eindruck vom weltberühmten Zwinger bekommen und fanden auch hier — wen wundert’s — bauliche Aktivitäten. Der ganze Komplex wird nämlich aufwendig saniert. Auch wenn Absperrungen, Bauzäune und schweres Gerät den architektonischen Genuss etwas schmälern, ist der Zwinger natürlich trotzdem ein bauliches Juwel, das man sich unbedingt ansehen sollte. Spannend ist auch, dass eine Seite des Geländes sich im Normalzustand befindet, während die andere die Baumaßnahmen ‘erdulden’ muss.
Bereits gestern mussten wir uns mit der ersten Baustelle auseinandersetzen, denn auch in der Neustadt auf der anderen Seite der Elbe wird saniert: Wer genau hinschaut, erkennt hinter dem Goldenen Reiter (eines der Wahrzeichen der Stadt) einen Baukran und weitere Bauzäune …
Essen ist wichtig. Ohne leckeres Essen haben wir schlechte Laune. Das möchte ja keiner. 😉
Der Tag heute morgen fing positiv an: Das Frühstück im Hotel war lecker, die Auswahl am Buffet groß. Glutenfreies Brot und Brötchen gab es auch. 🍞 Der Mann freute sich vor allem über Rührei und Bacon, ich mich über den Kaffee (heiß, einigermaßen stark, koffeinhaltig). 🍳 🥓☕️
Noch mehr leckeren Kaffee und heißen Kakao gab es in der Markthalle. Wir mussten uns dort vom schlechten Wetter erholen und aufwärmen.
Abends gönnten wir uns glutenfreie Pizza (lecker!) im Delizia. Das Lokal liegt gediegen im Villenviertel ‘Weißer Hirsch’ und bietet eine reichhaltige Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten (Pizza und Pasta auch glutenfrei) 🍕 und Nachtisch. Auch die Weinkarte ist ansehnlich. 🍷 Wir haben uns sagen lassen, dass auch die klassische, glutenhaltige Pizza sehr gelungen war. Alles in allem sehr empfehlenswert! 😊 👍
Dieses Mal besuchen wir Freunde von uns, die berufsbedingt nach Dresden gezogen sind. Die Stadt soll sehr schön sein und diese Gegend haben wir noch nie gesehen.
Also war der Plan: ein Städtetrip (mit dem schönen Umland). Wie gestaltet man das nachhaltig?
Durch die Aktion der Bahn und Aldi habe ich entsprechend günstige Tickets für die Bahnverbindung bekommen. Also bleibt unser CO2-Ausstoß recht gering mit dem Weg nach Düsseldorf zum Bahnhof. Unser Hotel hier (das Pullman Hotel Dresden Newa) ist Green Certified. Soweit, so prima.
Der ÖPNV ist aber (gerade in Corona-Zeiten) nicht so unseres, und die Erreichbarkeit unserer Freunde vom Hotel aus eher so semi. Um das Umland zu erkunden wäre ein Auto ebenfalls praktisch.
Also haben wir uns ein E‑Auto gemietet (Renault Zoe). Das ist unsere erste intensive Begegnung damit und wir machen daraus jetzt ein Abenteuer 🙂