Fünf. Fünf Leuchttürme stehen auf der Ostsee-Insel Fehmarn, von denen aber nur einer (Flügge) für Besucher zugänglich ist. Natürlich kann man sie alle trotzdem besuchen, nur eben nicht besichtigen, aber für das obligatorische Leuchtturm-Foto reicht das ja erstmal.
Der Leuchtturm Strukkamp Huk steht exponiert direkt an der Küste (Achtung, windig!), mit bestem Blick auf die Fehmarnsundbrücke. Staberhuk ist über einen malerischen Küstenweg fußläufig zu erreichen und der neue Leuchtturm Marienleuchte (auf dem Weg dorthin kommt man am alten Leuchtfeuer vorbei) ist nicht allzu weit weg vom Fähranleger nach Dänemark. Der Leuchtturm Westermarkelsdorf blickt direkt auf ein schönes Naturschutzgebiet, das mit einem zauberhaften Ausblick lockt.
Eine Sache hat der Leuchtturm Flügge allerdings den anderen 4 Leuchttürmen zusätzlich noch voraus — es gibt dort Kaffee.
Gestern und heute haben wir es ruhig angehen lassen. Wir haben ganz stressfrei das schöne Wetter und die zeeländische Landschaft genossen.
Gestern sind wir vor allem durch die Dünen von Oostkapelle gewandert und schließlich kurzerhand noch einmal nach Domburg marschiert. Abends sind wir am Strand entlang zurück gelaufen.
In den Dünenwegen von OostkapelleKrumme BäumeDas Kasteel Blässhühner mit NachwuchsAm Strand — der Weg zurück
Heute sind wir durch Zierikzee, ein kleines Städtchen in Zeeland, gebummelt. Es gibt hier reichlich alte Häuser und andere architektonische Sehenswürdigkeiten zu gucken. Nette Cafés und Lokale laden zum Verweilen ein und versüßen einem den Stadtrundgang.
Stadttor von Zierikzeekleiner Binnen-AnkerplatzTorHäuserfassadenalter Kirchturmneue Kirche
Besonders nett fanden wir diesen Froschbrunnen, der auf unserem Rückweg leider zu einem Schaumbad geworden war, weil irgendjemand Spülmittel oder ähnliches hineingekippt hatte …
Hier in Oostkapelle ist man auf dem Gebiet der Gemeinde Veere. Veere selbst wurde im Netz als schönes, altes Dorf bewertet, also haben wir uns gedacht: das schauen wir uns mal an!
Nun ist Veere nicht allzu weit weg, wir haben uns also für den klimafreundlichen Weg nach alter niederländischer Tradition entschieden: das Fahrrad. Nachdem wir an der Rezeption unserer Unterkunft zwei Räder bekommen hatten, machten wir uns auf den Weg. Etwa eine Stunde später waren wir die 14 Kilometer nach Veere geradelt und wurden vom dortigen Yachthafen begrüßt:
Der Yachthafen von Veere
Die schöne alte Stadt hat auch niedliche Gässchen und schöne alte Häuschen. Es gibt auch ein Museum im alten Rathaus (ein beeindruckendes Gebäude), das wir jedoch nicht besucht haben. Zu dem Yachthafen gehört auch eine niedliche kleine Klappbrücke, damit Schiffe mit höheren Masten durch können.
Alte Häuser am KaiNiedliche SträßchenDas Rathaus von VeereDie Klappbrücke, die den Yachthafen teilt.
Da wir mal wieder perfektes Timing hatten, sind wir genau zu einer Veranstaltung des Ortes mit unseren Zweirädern dort eingetroffen und sahen schöne Zweiräder anderer Art: Es fand das Sjezenrijden statt. Ein Sport, bei dem der Bauer mit der Kutsche fährt und die Bäuerin aufgehängte Ringe aufspießen muss. Das Ganze in Tracht und mit geschmückten Kutschen und Pferden. Diese Kutschen heißen Sjezen, daher der Name.
Kurz bevor es losgehtAb hier wird in den Trab gewechseltAuf geht’s!
Veere hat auch eine “Grote Kerk” — die seit über einhundert Jahren allerdings keinen Gottesdienst mehr gesehen hat. Sie ist heute Reichsdenkmal, Kultur- und Veranstaltungsstätte und beherbergt Ausstellungen und ein Café.
Der Name allerdings ist Programm:
Tanja für Größenvergleich…
Direkt daneben steht eine alte Zisterne, die genutzt wurde, um das Regenwasser vom Kirchdach aufzufangen. Niedlich im Grünen, außerhalb der Kirchmauern:
Die alte Zisterne
Bei Veere fängt auch der Kanaal door Walcheren an, der die (Halb-)Insel teilt, durch Middelburgh fließt und das Veerse Meer, quasi ein Binnenmeer, mit der See verbindet. Dazu gehört natürlich auch ein Schleusenkomplex mit einer kleinen Schleuse für die Sportboote und Segler, sowie einer großen Schleuse für alle anderen Schiffe.
Kleine SchleuseBlick von der großen SchleuseDer WartebereichBoot mit zum Namen passender Farbgebung
Wir können Veere als Ausflugsziel nur empfehlen und überlegen auch, beim nächsten Besuch in Zeeland sowohl die Grote Kerk als auch das Museum zu besuchen.
Bei bestem Wetter (Sonne, knapp über 20°C, wenig Wind) haben wir uns auf eine kleine Rundtour mit dem Auto begeben. Unser erster Stop waren die Deltawerke bei Osterschelde, ein kilometerlanges System aus Dämmen und Hochwasserschutzanlagen. Anlass für den Bau der Deltawerke war die Sturmflut von 1953, die damals viele Menschen das Leben kostete. Man kann über den Damm laufen (oder fahren) und sich alles in Ruhe anschauen. Das Bauwerk ist — alleine durch seine Ausmaße — beeindruckend. Wenn man sich am Damm sattgesehen hat, kann man einfach die Aussicht auf das Meer genießen.
Deltawerken bei OosterscheldeZeemeeuweTore am DammHier stehen viele WindräderEbbe und Flut finden trotz Damm immer noch statt.
Unser zweiter Stop war De Schelphoek, ein Naturschutzgebiet mit einem See zum Spazierengehen. Es war sehr ruhig und friendlich dort sowie landschaftlich schön. Die Wege sind leicht begehbar und man hat sowohl Schatten als auch Sonne.
De Schelphoek — Impressionen
Anschließend haben wir einen Abstecher nach Koudekerke und dem Plompe Toren gemacht. Außer dem früheren Kirchturm, der heute eine Ausstellung zur Geschichte des Bauwerks und zur einheimischen Natur beherbergt, existiert nichts mehr von diesem Dorf. Es ist eines der vielen versunkenen oder verschwundenen Dörfer der Gegend. Koudekerke wurde aufgegeben, weil die Menschen vor mehreren hundert Jahren dem Meer nicht genug entgegenzusetzen hatten und die Deiche damals langfristig keine Sicherheit garantieren konnten. Die Aussicht vom Turm (auf Meer und Salzwasserwiesen) ist fantastisch! Allein der Aufstieg über schmale Treppen auf die Aussichtsplattform ist mitunter beschwerlich und schwierig.
De plompe TorenAussicht auf Meer und BracklandDie schmale TreppeMeer (Im Hintergrund: Zeelandbrug)
Zum Abschluss sind wir noch über die beeindruckende Zeelandbrug gefahren. Eine architektonisch sehr interessante Brücke, die zwei Halbinseln miteinander verbindet.
Das Ganze schön durchrühren und in ein Tal kippen. Heraus kommt: Die Stadt Luxembourg. Wer schonmal hier war, wird es direkt verstehen: die Sprachen sind bunt gemischt (auch auf ein un dem selben Schild), Altes trifft auf Modernes (und wird einfach mit integriert) und die Menschen sprechen die Sprachen ebenfalls durcheinander.
Die Stadt selbst liegt wunderschön im, am und über dem Tal des Flusses Alzette, sie hat sich aufgrund des Bockfelsens, der hier günstig lag, gebildet. Den hat Graf Siegfried I. 963 im Tauschhandel mit einer Trierer Abtei erworben — samt der namensgebenden kleinen Burg.
Blick auf die Unterstadt und die AlzetteDie Alzette fließt durch einen schönen ParkAlte Häuser stehen in der Unterstadt direkt am FlußBlick in den Stadtteil Pfaffenthal mit Eisenbahnviadukt und dem modernen Finanzviertel im Hintergrund
In der Oberstadt findet sich auch die Cité Judiciaire, ein ganzes Viertel mit vier Gerichten, zwei Staatsanwaltschaften und einem gemeinsamen Gebäude mit Bibliothek und Co.
Auch findet man die Einkaufstraße in der Oberstadt und etliche Möglichkeiten, auszugehen. Aufgrund der schmalen Gassen und der vielen alten Gebäude lässt sich auch gut erkennen, dass hier im Mittelalter das Herzstück der aufstrebenden Stadt war. Auch der herzögliche Palast befindet sich hier in der Oberstadt, sowie der Sitz mehrerer Ministerien und das Abgeordnetenhaus.
Le palais grand-ducal — der Herzogspalast
Der Unterstadt, auch “Grund” genannt, sieht man heute noch ihre Vergangenheit als Garnisons- und Festungsteil an. Mittlerweile gibt es aber auch hier Museen, Lokale und einen schönen Park, durch den der Fluss läuft. Sowieso ist die ganze Stadt insgesamt sehr grün.
Mit dem modernen Aufzug im Stadtteil Pfaffenthal kann man aus der Unterstadt wieder in die Oberstadt gelangen. Es lohnt sich schon alleine für die Aussicht.
Sprachen-KauderwelschIm Aufzug
Besonders charmant war auch einer der öffentlichen Mülleimer, der einen freundlich daran erinnerte, ihn doch bitte auch zu benutzen.
Auffällig im Stadtbild ist auch die “Rote Brücke”, ein Bauwerk aus den 1960er Jahren, die sich über das Tal der Stadt spannt. Sie ist von fast überall aus wunderbar zu sehen.
Le Pont Rouge — Die Rote Brücke
Abgesehen von interessanter Architektur sind wir heute außerdem in den Genuss eines Künstlermarktes in der Unterstadt sowie eines wie auch immer gearteten Festivals gekommen. Es gab Musik von einer Marschkapelle und Cheerleading-Einlagen dazu.
Diese ferngesteuerten Tröten sollten Besucher anlockenBand mit Cheerleadern
Unweit von Dresden liegt die allseits bekannte Porzellanstadt Meißen. Gemeinsam mit Freunden haben wir uns am Samstag auf den Weg gemacht, das beschauliche Städtchen zu erkunden.
Besonders gut gefallen hat uns der Domplatz, der nicht nur von der beeindruckenden Kathedrale, sondern auch der Albrechtsburg und dem Domstift eingerahmt wird. Mehrere alte Bäume verliehen dem Platz einen Hauch von Herbstfarben. Die Albrechtsburg beherbergt unter anderem auch das örtliche Standesamt und ich muss sagen, die historische Kulisse eignet sich wirklich gut für (Hochzeits-)Fotos aller Art.
Der Dom zu MeißenDie Albrechtsburg
Auch der Wandelweg vom Domplatz runter in den Ort zum Marktplatz ist sehr schön (pittoresk *hust*). Kleine, enge Gassen mit historischen Häusern und noch mehr herbstlich gefärbten Bäumen säumen den Weg.
Meißener MarktplatzHeinrichsplatz
Da wir es am Samstag haben ruhig angehen lassen, haben wir einfach einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und darauf verzichtet, die Meißener Sehenswürdigkeiten intensiver zu besichtigen. Bestimmt ist es auch interessant, den Dom und die Burg oder vielleicht auch die Porzellanmanufaktur zu besuchen. Führungen werden überall angeboten. In der Fußgängerzone gibt es außerdem zahlreiche nette Geschäfte, durch die sich ein Bummel auch lohnt.
Gestern sind wir nach Pillnitz rausgefahren, einem mittlerweile eingemeindeten Ort am Rande von Dresden. Mit der Fähre ging es über die Elbe zum gleichnamigen Schloss mit Park und ich muss sagen: dieser Ausflug hat sich richtig gelohnt! Über eine Kastanienallee (die August der Starke eigentlich als Verbindungsstück zwischen seinem Sommerschloss in Pillnitz und Dresden geplant hatte, bevor ihm das Geld ausging) erreicht man von einem malerischen Parkplatz aus das sehenswerte Schlossgelände.
Schlossgarten in Pillnitz, mit Blick auf die Kastanienalle
Während einer ungefähr einstündigen Führung haben wir viel Wissenswertes über den Garten und die Gebäude erfahren. Anschließend haben wir uns im Schlosscafé erst einmal diverse Heißgetränke gegönnt, bevor wir das Gelände noch weiter erkundet haben.
Wasserpalais an der ElbseiteHaupthaus
Besonders gut hat uns die Vielseitigkeit des Parks gefallen. Wir haben einige abgelegene, lauschige Ecken entdeckt. Palmenhaus und Orangerie sind momentan wegen der Corona-Pandemie leider nicht zu besichtigen, aber wir konnten es nicht lassen, die prächtigen Pflanzen durch die zahlreichen Fenster zu bewundern. Die Orangerie beherbergt sogar noch 6 Orangenbäume, die August der Starke vor ca. 300 Jahren selbst erworben hat! Da die Schlossgärtner Mitte Oktober schon eifrig damit beschäftigt sind, den Garten winterfest zu machen, waren viele Kübelpflanzen leider schon von den Wegen verschwunden.
Blick auf den herbstlich verfärbten kanadischen AhornEnglischer Pavillon Im Innern des Pavillons
Am Spätnachmittag wurde leider das Wetter schlechter, weshalb wir uns aus dem Park in das Bergpalais flüchteten. Hier waren wir vor allem von den Gestaltung der Wände und Decken beeindruckt. Auch wenn die asiatisch inspirierten Malereien vielleicht etwas kitschig wirken mögen, sind sie doch beeindruckend.
Im Innern des Bergpalais
Wasserpalais und Bergpalais liegen sich im Übrigen gegenüber, getrennt durch ein Rondell mit Fontäne. Das Wasserpalais schuldet seinen Namen der Elbe, die hinter dem Gebäude fließt, und das Bergpalais den Ausläufern des Lausitz, die das Bauwerk flankieren.
Wer sich für Schlösser und Schlossparks begeistern kann, dem sei Pillnitz wärmstens empfohlen! Wir haben hier einige vergnügliche Stunden verbracht — wie ehedem der zum Lustwandeln aus Dresden angereiste Adel.
Dresden ist eine Stadt der Kontraste. Hier findet man viel Gegensätzliches. Symbolisch zum Beispiel:
Im Vordergrund der Goldene Reiter, eine beeindruckende Prunk-Statue August des Starken. Im Hintergrund Plattenbau.
Angebaut an die alt-ehrwürdige Semperoper findet sich ein Bau im Stil der 70er mit passenden Design-Elementen. Dresden ist gleichzeitig Großstadt und ruhiger Ort. Die alte Innenstadt hat große Plätze, wenig Verkehr und Platz für Menschen.
Dort finden sich Glasgebäude neben alten Reihenhäusern, direkt gegenüber der Frauenkirche. Hier treffen sich Moderne und Altertum.
Viele der alten imposanten Prachtbauten sind im Krieg zerstört worden, wenn nicht durch Bomben, dann durch Feuer (wie die Frauenkirche). Das Alles wird wieder aufgebaut und Dresden ist eine Sammlung von (Groß-)Baustellen. Den Charme des Alten versucht man dabei zu erhalten, bei historischen Gebäuden auch möglichst originalgetreu.
Die Frauenkirche ist dabei ein sehr imposantes Beispiel. Sie geriet am 13. Februar 1945 beim Bombenangriff in Brand und ist am 15. Februar dann eingestürzt. Die Ruine lag 50 Jahre lang auf dem Platz. Nun ist sie selbst ein Bildnis der Kontraste. Erbaut aus viel altem und neuem Material hat sie von außen sowohl alte, dunkle als auch neue helle Steine. Sie ist originalgetreu aufgebaut und modern ausgestattet.
Mischung aus Alt (dunkel, der Teil ganz links) und Neu. Beim Aufstieg auf die Kuppel kann man in den Teil in der oberen Kuppel über dem Altarraum hineinsehen.
Wir sind oben auf die Kuppel gestiegen und haben den Blick über Dresden genossen. Hier kann man viel von der Altstadt sehen und über viel Neues und Altes staunen.
Die mittlere Hälfte (nach dem ersten Viertel ab der Einrüstung und bis zum grünen Dach) ist eine(!) Baustelle.Der Neumarkt vor der Frauenkirche. Ein riesiger Platz, die Statue ist Martin Luther. Er schaut auf den modernen Glas-Aufzug, der zur Tiefgarage unter dem Platz führt. Im Hintergrund das schwarze Dach der Philharmonie im Kulturpalast — ein sozialistisch-klassizistischer Ensemblebau von 1968. Links ein schmales Glasgebäude zwischen den alten Fronten, das Museumsgastronomie beinhaltet.
In Dresden gibt es massenweise Kultur zum Staunen und (teilweise) Anfassen. Was machen wir also, wenn das Wetter nicht so will, wie wir wollen? Richtig! Museen und Ausstellungen besuchen.
Bereits am Dienstag sind wir vor dem Regen geflüchtet und haben uns in die Welt der DDR gerettet. Es ist vor allem eine Sammlung von Alltagsgegenständen und Fotos des Arbeiter-und Bauernstaats vor der Wiedervereinigung. Manches war uns bekannt (DDR-Sandmännchen!), anderes völlig fremd und wir haben auf jeden Fall einiges gelernt.
Fahrzeuge, Ost-EditionWohnzimmer (Möbelbaukastensystem)Autodachzelt für den Trabi‘Dessauer’ Küche
Da heute das Wetter auch eher bescheiden war, haben wir den Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger aufgesucht. Hier werden High-Tech-Objekte der Vergangenheit ausgestellt und erklärt: man findet hier alte Uhren in allen Größen und Formen, diverse Messgeräte, Globen und Planetenmodelle, Teleskope… um nur einiges zu nennen. Auch in dieser sehr interessanten, schön präsentierten Ausstellung haben wir wieder einiges Neues erfahren. Faszinierend fand ich zum Beispiel, dass es Reise-Sonnenuhren gab, die man einfach mit sich führen konnte, und dass manche Modelle mithilfe des Mondlichts auch nachts die Zeit anzeigen konnten. Es gab auch spezielle Nachtuhren, Nocturnale genannt, anhand derer man die Uhrzeit unter zur Hilfenahme der Sterne bestimmen konnte. Ich wusste außerdem auch nicht, dass es bestimmte Winkelmesser gab, die man auf Kanonen und andere Feuerwaffen setzen konnte, um die Flugbahn der Munition zu berechnen — man wollte das Ziel schließlich auch treffen. Wer sich also für die eher technische Seite der Geschichte interessiert, ist hier richtig aufgehoben!
Blick in die Technik eines historischen ChronometersPlanetenuhr (Bauzeit 1563–1568) des Kurfürsten August von SachsenBrennspiegel aus KupferVakuum-Maschine (vor allem für Experimente interessant)
Weil wir uns auch sehr dafür interessierten, wie der Zwinger eigentlich entstand, sind wir im Anschluss noch in die Zwinger Xperience gegangen, eine Multimedia-Ausstellung (Audio, Projektionen, VR-Brillen) über die Geschichte des Bauwerks. Sehr gut gemacht und absolut empfehlenswert!
Halb Dresden ist gefühlt eine Großbaustelle. Sowohl an der Infrastruktur als auch an vielen (historischen) Gebäuden wird gearbeitet. Vorteil: Bausubstanz wird erhalten. Nachteil: Es sieht auf den Fotos doof aus. 😉
Da heute — im Gegensatz zu gestern — die Sonne schien und es nicht ständig regnete, haben wir die Gelegenheit ergriffen und Dresden zu Fuß erkundet. Beeindruckend: die Hofkirche, direkt neben dem Residenzschloss (an dem gebaut wird). Sowohl von außen als auch von innen ist die Kirche ein sehenswerter, ja, schöner Bau. Leider ist der Platz vor der Kirche nur teilweise begehbar wegen einer riesigen Baustelle, die sich über die Brücke und aufs andere Elbufer zieht.
Hofkirche (Mitte), Residenzschloss (links), Baustelle (rechts)Blick auf den Altar
Das Innere der Kirche schwankt zwischen verschnörkelt und schlicht. Uns gefiel die Tatsache, dass große Teile der Hofkirche in weiß, creme und hellgrau gehalten sind. Es wirkt dadurch alles sehr hell und luftig.
Blick auf die Orgel
In unmittelbarer Nähe der Kirche findet man den Fürstenzug, das längste Porzellanbild der Welt. Es ist beeindruckend anzusehen, aber auch ziemlich lustig, wenn man sich die Mühe macht und sich alle Namen der sächsischen Kurfürsten durchliest …
Fürstenzug am Residenzschloss
Unweit von Schloss und Hofkirche gelangt man zu Zwinger und Semperoper. Der großzügige Theaterplatz bietet einen wunderbaren Ausblick auf beide Gebäude.
Zwinger (links) und Semperoper (rechts). Die Baustelle ganz rechts ist nicht im Bild …
Trotz eiskalten Winds wollten wir unbedingt einen ersten Eindruck vom weltberühmten Zwinger bekommen und fanden auch hier — wen wundert’s — bauliche Aktivitäten. Der ganze Komplex wird nämlich aufwendig saniert. Auch wenn Absperrungen, Bauzäune und schweres Gerät den architektonischen Genuss etwas schmälern, ist der Zwinger natürlich trotzdem ein bauliches Juwel, das man sich unbedingt ansehen sollte. Spannend ist auch, dass eine Seite des Geländes sich im Normalzustand befindet, während die andere die Baumaßnahmen ‘erdulden’ muss.
Der wunderschöne Wallpavillon mit AbsperrungenLinks: Baumaßnahmen, rechts: schön gestaltetes ZwingergeländeDie Figuren auf der Terrasse sind neu, wie man an der hellen Farbe erkennen kann.
Bereits gestern mussten wir uns mit der ersten Baustelle auseinandersetzen, denn auch in der Neustadt auf der anderen Seite der Elbe wird saniert: Wer genau hinschaut, erkennt hinter dem Goldenen Reiter (eines der Wahrzeichen der Stadt) einen Baukran und weitere Bauzäune …