Mittwoch Vormittag haben wir eine interessante Führung zur Bäderarchitektur in Binz mitgemacht. Sie ging etwas mehr als zwei Stunden und wir haben viel über die alten, weißen Hotels erfahren, die den Ort zum typischen Ostseebad machen.
Die ersten Hotels, die Badegäste aufnehmen sollten, wurden schon in den 1880ern gebaut. Mutige Investoren bauten an der jetzigen Promenade, vorsichtige Bauherrn (“Hilfe, Wasser!”) bevorzugten die Putbuser Straße, die sich bis zur Promenade hochzieht. Hier stehen auch die ältesten, noch erhaltenen Villen aus der Gründerzeit. Typisch für diese Gebäude sind die weißen, aufwendigen Vorbauten, die oft mit Schmuckelementen ausgestattet sind. Normalerweise sind sie aus Holz. Es gibt einige wenige Gebäude, die graue Metallgeländer aufweißen. Villen aus Backstein, von denen man auch ein paar findet, waren usprünglich nicht zur Nutzung als Hotel gedacht gewesen und gehören somit nicht zur typischen Bäderarchitektur.
Leider sind nicht mehr alle Häuser aus der Kaiserzeit erhalten. Vielfach liegt es daran, dass sie in der ehemaligen DDR als Mietshäuser dienten und wenig dafür getan wurde, die Bausubstanz zu pflegen. Manche Gebäude waren nach der Wende einfach nicht mehr zu retten oder die Renovierung zu aufwendig.