Die fünfte Kathedrale

Diens­tag haben wir St. Paul’s Cathe­dral mit­ten in der Innen­stadt besucht. Die Kathe­dra­le ist vor allem bekannt für ihre impo­san­te, weit­hin sicht­ba­re Kuppel.

St. Paul’s Cathedral

Die heu­ti­ge St. Paul’s Cathe­dral ist die mitt­ler­wei­le fünf­te Kir­che, die an die­ser Stel­le errich­tet wur­de, da ihre Vor­gän­ger alle zer­stört wor­den sind. Kir­che Nr. 4, auch bekannt als ‘The old St. Paul’s’, brann­te im Gro­ßen Feu­er von Lon­don im Jah­re 1666 nie­der. Die aktu­el­le Kathe­dra­le ver­dan­ken wir Sir Chris­to­pher Wren, einem bekann­ten Archi­tek­ten des 17. Jahrhunderts.

Das Bau­werk, das schon von außen ung­aub­lich beein­dru­ckend wirkt, ist im Innern noch schö­ner (lei­der darf man kei­ne Fotos machen). Die vor weni­gen Jah­ren restau­rier­te Kir­che ist hell und mit wun­der­schön ver­zier­ten Decken aus­ge­stat­tet. Mosai­ke ver­schie­dens­ter Art ver­zie­ren Wän­de und Decke. Sehens­wert ist auf jeden Fall die ‘Whis­pe­ring Gal­lery’, eine Gal­le­rie in der Kup­pel. Man kann sie kom­plett umrun­den und ver­steht jeder­zeit jedes Wort, das auf der Gal­le­rie gespro­chen wird, auch wenn die Per­son sich ganz woan­ders befin­det. Wenn man die Stu­fen der Kup­pel noch wei­ter hin­auf­steigt (*uff*), kommt man zur ‘Stone Gal­lery’ und zur ‘Gol­den Gal­lery’, die bei­de außer­halb lie­gen und von denen man einen wun­der­vol­len Aus­blick auf Lon­don hat.

Die Mil­le­ni­um Bridge mit der Tate Modern Gal­lery (rechts) und dem Glo­be Thea­ter (links)
Blick auf die Them­se, im Hin­ter­grund das Lon­don Eye
Tower Bridge — die am häu­figs­ten foto­gra­fier­te Brü­cke der Welt

Wenn man in die Kryp­ta hin­un­ter­steigt, fin­det man dort unter ande­rem die Grä­ber von Chris­to­pher Wren und Lord Hora­tio Nel­son, dem Admi­ral, der die berühm­te Schlacht von Tra­fal­gar gewann. Sei­ne Sta­tue fin­det man kon­se­quen­ter­wei­se auf dem Tra­fal­gar Squa­re. Auch Alex­an­der Fle­ming, der Ent­de­cker des Peni­cil­lins, ist in der Kryp­ta bestattet.

Mitt­ler­wei­le fin­den kei­ne Bei­set­zun­gen mehr in der Kathe­dra­le statt. 2012 fand die Fei­er zum Dia­mant-Jubi­lä­um der Queen in St- Paul’s statt, sowie 1981 die könig­li­che Hoch­zeit von Prin­ce Charles und Dia­na, was sehr unge­wöhn­lich war. Nor­ma­ler­wei­se hei­ra­ten die Ange­hö­ri­gen der bri­ti­schen Königs­fa­mi­lie in der West­mins­ter Abbey, die aber weni­ger Gäs­ten Platz bie­tet, wes­halb man sich damals für St. Paul’s entschied.

[Klei­ner Exkurs: West­mins­ter Abbey ist die Grab­le­ge vie­ler bri­ti­scher Köni­gin­nen und Köni­ge und wei­te­rer wich­ti­ger Per­sön­lich­kei­ten, wie Charles Dar­win oder auch Ste­phen Hawking.

West­mins­ter Abbey, 2010

Die im Innern sehr ver­win­kel­te Kathe­dra­le ist pracht­voll aus­ge­stat­tet und defi­ni­tiv einen Besuch wert.]

St. Paul’s Cathe­dral bie­tet ent­we­der gui­ded tours auf Eng­lisch an (unser gui­de war etwas red­se­lig) oder Audio­gui­des, bei denen man natür­lich die Spra­che selbst wäh­len kann. Wer mit gui­de unter­wegs ist, darf eini­ge Orte im Gebäu­de besich­ti­gen, zu denen man sonst kei­nen Zutritt hat, bei­spiels­wei­se einen Trep­pen­auf­gang, der auch in den Har­ry Pot­ter Fil­men zu sehen ist.