Arbroath Abbey

Wir waren ges­tern nicht nur in Edzell Cast­le, son­dern auch in Arbroath Abbey. Da der Gat­te aller­dings die Kame­ra falsch ein­ge­stellt hat­te und man auf den Fotos, die er gemacht hat­te, qua­si nichts erken­nen konn­te, sind wir heu­te noch­mal in die Abtei gefah­ren, um neue Fotos zu machen.
Hier also der ver­spä­te­te Bericht mit Fotos.

Auf­grund der schot­ti­schen Refor­ma­ti­on ist die Abtei, wie vie­le ande­re Abtei­en und katho­li­sche Kir­chen auch, eine Rui­ne. Trotz­dem ist das Gebäu­de beeindruckend.

Im Mit­tel­al­ter beher­berg­te die Abtei wohl den Sarg von Wil­liam the Lion, wes­halb sich hier heu­te noch eine Gedenk-Plat­te befindet.

Die Sakris­tei der Kir­che ist beson­ders bemer­kens­wert, ist sie doch bekannt für ihr gutes Echo und die aus­ser­ge­wöhn­li­che Akustik.
Lei­der führt der Durch­gang, der links im Bild zu sehen ist, zu einem sehr klei­nen Raum, in dem frü­her “Wahn­sin­ni­ge” ein­ge­sperrt wur­den, um sie der Öffent­lich­keit zu entziehen. 🙁

Arbroath Abbey hat auch in der Geschich­te Schott­lands eine wich­ti­ge Rol­le gespielt, wur­de hier doch die soge­nann­te Dekla­ra­ti­on von Arbroath ver­fasst. Dies ist ein mit­tel­al­ter­li­ches Doku­ment, in dem zum ers­ten Mal die Unab­hän­gig­keit Schott­lands von Eng­land schrift­lich kom­mu­ni­zert wur­de. Auf dem Foto ist eine Repli­ka der Erklä­rung zu sehen.

Heu­te mor­gen fand eine Hoch­zeit in den gut erhal­te­nen Wohn­räu­men des Abtes statt, wes­halb wir beim erneu­ten Abschrei­ten der Gebäu­de dann auch unter ande­rem die Dudel­sack-Ver­si­on von “Scot­land the Bra­ve” genie­ßen durf­ten, da schließ­lich zu einer schot­ti­schen Hoch­zeit tra­di­tio­nell ein Dudel­sack­spie­ler gehört. Die gela­de­nen Her­ren erschie­nen natür­lich (wenigs­tens teil­wei­se) im Kilt.

Für alle, die “Scot­land the Bra­ve” nicht kennen:

Edzell Castle

Wie der Titel schon ver­rät, waren wir heu­te in Edzell Cast­le. Komi­scher Name, schi­cke Burgruine.
Die Burg ist unge­wöhn­li­cher­wei­se aus rotem Sand­stein erbaut.

Das Aller­bes­te an der Rui­ne aber ist der wie­der­her­ge­rich­te­te Renais­sance-Gar­ten mit Som­mer­haus. Die gel­ben und dun­kel­ro­ten Rosen ste­hen im Moment in vol­ler Blüte.

Die Gar­ten­mau­ern sind bestückt mit Stein­metz­ar­bei­ten, die auf jeweils einer Sei­te die 7 frei­en Küns­te, die 7 Tugen­den und die Pla­ne­ten (als Per­so­nen) dar­stel­len. Sie ent­stan­den nach deut­schem Vorbild.

Die Aus­spa­run­gen in den Wän­den sind mit Blu­men in den Far­ben der Fami­lie Lind­say, den ehe­ma­li­gen Burg­herrn, bepflanzt.

Lei­der fing es irgend­wann an, wah­re Sturz­bä­che zu reg­nen, wes­halb wir  fluch­ar­tig den Gar­ten ver­las­sen mussten.

Bärenjagd

Hier ist unser zwei­tes Video — dies­mal per Mobil­funk hoch­ge­la­den, weil das deut­lich schnel­ler ging (10 Minu­ten statt 12 Stunden):

Wie immer hier die ver­spro­che­nen Bilder:

Die Aus­sicht aus unse­rem Fens­ter der Ban­cho­ry Lodge (Zim­mer 20)
Leith Hall
Bei­spiel-Bär: Edward
Bei­spiel-Bär­chen: Big Ted
Bei­spiel-Wasch­bär: Charlie
Ein Flüss­chen, das durch die Anla­ge läuft.
Das soge­nann­te “Moon Gate”, das den alten Haupt­ein­gang zum Gar­ten markiert.
Ein Weg durch den Garten
Die Aus­sicht vom Aus­sichts­punkt des “Craigfall Trail”.
Einer der künst­lich ange­leg­ten Teiche.
Der alte Fried­hof, wo auch die Herrn und Damen von Leith Hall bestat­tet sind.

 

Glamis thou art, and Cawdor; and shalt be / What thou art promised.”

Obi­ges Shake­speare-Zitat aus Mac­beth ver­rät dem auf­merk­sa­men Leser, was wir heu­te Nach­mit­tag gemacht haben:
Wir haben Cast­le Caw­dor besucht, nicht nur eine inter­es­san­te Burg, son­dern auch ein Ort mit traum­haf­ten Gär­ten und schö­nen Wäl­dern. Das Wet­ter schwank­te zwi­schen (hef­ti­gem) Regen und Son­ne, manch­mal hat­ten wir auch bei­des gleichzeitig.

Es gibt einen Blu­men­gar­ten, ein Laby­rinth und einen Para­dies­gar­ten, sowie Wäl­der mit ver­schie­de­nen Spa­zier­we­gen, die natür­lich nach den Regen­fäl­len heu­te etwas schlam­mig, aber trotz­dem sehr schön waren. Vie­le Blu­men in traum­haft leuch­ten­den Far­ben sind in den Gär­ten zu bestaunen.

Auch das Inne­re der Burg ist sehens­wert. Net­te Geschich­ten rund um das Cast­le erfährt man außer­dem bei einem Rund­gang durchs Innere.

Heu­te mor­gen waren wir in Inver­ness. Wir haben unter ande­rem net­te Mit­bring­sel erstan­den und die diver­sen Kilt­ma­kers bestaunt. Auch den Vic­to­ri­an Mar­ket, eine alte Markt­hal­le aus vik­to­ria­ni­scher Zeit, haben wir besucht.

Ins­ge­samt fan­den wir Inver­ness etwas hek­tisch, wes­halb wir uns dort nicht all­zu lan­ge aufhielten.

 

Von Burgen und Touristen

Heu­te haben wir die Tou­ris­ten-Attrak­ti­on der High­lands besucht: Loch Ness und Awk­ward Urquhart Cast­le.

Bei Loch Ness sind wir an der Ost­sei­te von Nor­den nach Süden das Loch ent­lang gefah­ren. Das ist die bei Tou­ris­ten eher unbe­kann­te, oft­mals ein­spu­ri­ge Stra­ße. Es war ruhig, und man hat­te schö­ne, mys­ti­sche Aussichten:

Auf die­ser Stre­cke gibt es einen klei­nen Park­platz mit Café, von dem aus man zu einem beein­dru­cken­den Was­ser­fall lau­fen kann. Hier ste­hen dann auch alle Autos, die man auf der Stra­ße ver­misst hat. Die­se Falls of Foy­ers sind durch­aus einen Halt wert, vor allem, wenn der Fluss nach der regen­rei­chen Zeit mehr Was­ser führt als sonst:

Auch einen Aus­blick auf Urquhart Cast­le hat man an einer Stel­le der Strecke:

Ab dem im Süden gele­ge­nen Fort Augus­tus wird es tou­ris­tisch. In Fort Augus­tus selbst ist schon deut­lich mehr los und es ste­hen Schlan­gen vor der öffent­li­chen Bedürf­nis­an­stalt. Die deut­lich bes­ser aus­ge­bau­te Stra­ße haben wir noch bis zum Urquhart Cast­le ver­folgt um uns dort auf den über­füll­ten Park­platz zu begeben.

Das Besu­cher­zen­trum ist schön, jedoch voll. Es gab einen net­ten Kurz­film über die Geschich­te der Anla­ge, und dann haben wir uns in den Nie­sel­re­gen bege­ben. Ab da war es nicht mehr schön.

Also, die Burg­an­la­ge sel­ber ist sehr sehens­wert, aber lei­der sind da jeden Tag mehr Men­schen unter­wegs als im gan­zen 16. Jahr­hun­dert, als dir Burg noch bewohnt war. Und weil da auch Tou­ris­ten als gan­ze Bus­la­dun­gen hin­ge­fah­ren wer­den, hat man lei­der nicht immer die intel­li­gen­tes­ten Ver­tre­ter des jewei­li­gen Her­kunfts­lan­des im Weg her­um­ste­hen. Gera­de auf engen Trep­pen war es sehr gedrängt, weil man ja auch nicht war­ten kann, bis der Weg frei ist…

Aber man wird mit schö­ner Aus­sicht belohnt (trotz Regen):

Übri­gens: Nes­sie wird immer noch ver­misst. Auch wir haben sie lei­der nicht gesehen.

Weiter die Küste entlang

Heu­te mor­gen fuh­ren wir von Rose­he­ar­ty wei­ter ins nicht all­zu sehr ent­fern­te Cro­vie. Cro­vie ist ein ehe­ma­li­ges Fischer­dorf direkt am Meer, das sich dadurch her­vor­tut, dass es in dem klei­nen Ort kei­ne rich­ti­ge Stra­ße, son­dern nur einen Fuß­weg gibt. Ein­kau­fe und ähn­li­ches wird per Hand­kar­ren in die Häu­ser trans­por­tiert. Der gan­ze Ort ist nied­lich und malerisch.

Danach ging es wei­ter nach Duff House in Banff. Duff House ist ein altes, sehr impo­san­tes Her­ren­haus, das schon als Sana­to­ri­um, Hotel und Armee-Quar­tier gedient hat. Mitt­le­rer­wei­le ist es mehr oder weni­ger eine Kunstgallerie.
Selbst wenn man sich nur begrenzt für die vie­len Por­traits inter­es­siert, die in Duff House aus­ge­stellt sind, lohnt sich ein Besuch doch alle­mal: Es gibt sehr schö­ne Möbel, alte Bücher und natür­lich die Archi­tek­tur des Hau­ses selbst zu bestaunen.

Im Moment ist leih­wei­se ein Gemäl­de von Picas­so in Duff House aus­ge­stellt, das sich lohnt zu sehen, und regu­lär ist ein Bild von El Gre­co im Fun­dus des Hau­ses vor­han­den, des­sen Wert auf 10 Mil­lio­nen Pfund geschätzt wird.

Picas­so — Les soles
Der auf 10 Mio Pfund geschätz­te El Greco

Der nächs­te Stop auf unse­rer Rou­te war Elgin Cathe­dral: die Rui­nen einer einst­mals sehr beein­dru­cken­den Kathe­dra­le, die im Lau­fe der Jahr­hun­der­te mehr­fach ange­grif­fen und ange­zün­det wurde.

Auch wenn nur noch Tei­le des Gebäu­des ste­hen, kann man sich gut vor­stel­len, wel­che Aus­ma­ße die Kathe­dra­le einst gehabt haben musste.

Beson­ders im Innern des alten Kapi­tel-Rau­mes war es sehr ange­nehm. Die hohen Fens­ter las­sen genug Licht her­ein und die Atmo­sphä­re war ange­nehm und ruhig. Die Decke ist auch sehenswert.

Auf dem Weg zum Auto wur­den wir aller­dings ziem­lich nass, da es gegen 17:00 anfing, unglaub­lich hef­tig zu regnen.

 

Von Banchory nach Rosehearty

Heu­te sind wir von Ban­cho­ry (wir muss­ten die tol­le Ban­cho­ry Lodge ver­las­sen *schnüff*) nach Rose­he­ar­ty (bei Fraser­burgh) gefah­ren, natür­lich nicht, ohne uns auf der Stre­cke eini­ges anzusehen.

Kil­drum­my Cast­le ist eine sehr inter­es­san­te Burg­rui­ne mit teil­wei­se immens dicken Wän­den. Sie liegt inmit­ten einer sehr schö­nen, ruhi­gen Umge­bung und ist eine der weni­ger fre­quen­tier­ten Rui­nen. Letz­te­res kam uns ganz gele­gen, da wir so bes­ser die Ruhe genie­ßen konnten.


Tol­quhon Cast­le ist eine Burg aus der Renais­sance, die dazu gedacht war, schön zu sein anstatt wehr­haft. Das Burg­ge­län­de ist nicht so weit­läu­fig wie das ande­rer Bur­gen, dafür sind die Gebäu­de ver­win­kelt und kom­pakt. Schwal­ben nut­zen die Rui­ne als Nist­platz. His­to­ric Scot­land bit­tet die Besu­cher auch, die Tie­re nicht zu stö­ren, damit sie in Ruhe nis­ten kön­nen. Auch die­se Burg ist ruhig und wenig besucht; wir waren allei­ne in der Burg unter­wegs; erst als wir das Gelän­de ver­lie­ßen, kam ein wei­te­res Päarchen.


Tar­ves Tombstone
Das Grab­mal von Wil­liam For­bes, der Tol­quhon Cast­le hat erbau­en las­sen und sei­ner Frau. Zu fin­den auf dem Gemein­de­fried­hof (an der Kir­che) von Tar­ves, einem klei­nen Ort nicht weit ent­fernt vom Castle.

Stri­chen Stone Circle
Ein klei­ner Stein­kreis, zu fin­den in der Ort­schaft Stri­chen (unweit von Fraserburgh).
Man gelangt über eine Wei­de zum Stein­kreis, der sich auf einem Hügel befin­det. Man soll­te aller­dings auf tie­ri­sche Hin­ter­las­sen­schaf­ten ach­ten. Der Ort ist ruhig und schön; am Weges­rand wach­sen wil­de Him­bee­ren und vie­le vio­let­te Disteln.


Burgen und Denkmäler

Jetzt gibt es zur Abwechs­lung mal ein Video von uns. Lei­der sind die Inter­net­lei­tun­gen hier so lahm, dass die­ses Video vom 1.8. eben erst jetzt erscheint. So lan­ge hat der gestü­ckel­te Down­load gedauert.

Hier sind die im Video ver­spro­che­nen Bilder:

Das Kriegs­denk­mal bei Stonehaven
Dun­not­tar Cast­le aus der Ferne
Blüm­chen (blau), die im Cast­le wachsen.
Nord­flü­gel der Burg, im Vor­der­grund die Zis­ter­ne (7,2m tief!)
Restau­rier­te Decke im “Dra­wing Room”
Blick auf die Kapel­le der Burg
Die alte Schmiede
Die Aus­sicht von der Burg
Blick über das Burggelände
Alte Wohn­ge­bäu­de

 

Am River Tay

Ges­tern sind wir am River Tay ent­lang­ge­wan­delt. Nach dem tage­lan­gen Regen waren die Wege zwar sehr mat­schig (‘mud­dy in parts’, laut einem älte­ren Herrn mit Hund), aber es war trotz­dem eine net­te klei­ne Wanderung.

Wir haben ein altes Monu­ment ent­deckt, von dem wir nicht genau wis­sen, was es ist, das aber offen war und Stu­fen hat­te, um nach oben zu gelangen:

Die Natur am Fluss konn­te man natür­lich auch genießen:

Auf der ande­ren Sei­te des Flus­ses liegt das Tay­mouth Cast­le Estate. Ein weit­läu­fi­ges Gelän­de, auf dem gera­de ein neu­er Golf­platz ange­legt wird, da das impo­san­te Schloss, wie wir ver­mu­ten, wohl zu einem exklu­si­ven Hotel umge­baut wird. Das Gebäu­de war in Tei­len schon reno­viert und ist sehr groß:

Als wir uns gegen 16:00 auf den Weg zu unse­rer jet­zi­gen Unter­kunft mach­ten, reg­ne­te es mal wie­der, was aber nicht lan­ge anhielt und uns — wie­der ein­mal — wun­der­ba­re Aus­sich­ten genie­ßen ließ: