Ein absolutes Highlight unseres London-Aufenthalts war eine Fahrt mit dem London Eye. Trotz schlechten Wetters (unter 5°C und Schneeregen) war die Aussicht aus der (beheizten) Gondel super. Das Rad dreht sich relativ langsam, was dem Magen und den Nerven von fast jedem Besucher gut bekommen dürfte. Natürlich sind Fotos ein absolutes Muss, vor allem vom höchsten Punkt des Riesenrades aus!
Leider gibt es keine schönen Fotos vom Elizabeth Tower (landläufig Big Ben), da der Turm gerade eingerüstet ist für Renovierungsarbeiten.
Zusammen mit unserem Ticket für das berühmte Riesenrad haben wir auch einen River Cruise, eine Bootsfahrt auf der Themse gebucht. Unser tour guide war sehr witzig und die Rundfahrt unglaublich kurzweilig.
Während unserer Bootstour haben wir auch erfahren, dass die früher sehr schmutzige Themse mittlerweile wohl ein sehr sauberer Fluss ist. Schlammig ist sie immer noch, da sie den Gezeiten unterworfen ist und dadurch einfach kontinuierlich Schlick aufgewirbelt wird. Manchmal werden hier sogar Delphine gesichtet — wir haben aber leider keine zu Gesicht bekommen!
In London sind Museen normalerweise kostenlos, zumindest die Dauerausstellungen. Das hat den Vorteil, dass sich viel mehr Leute einen Museumsbesuch leisten können (ja, das wird genutzt), aber auch, dass man nicht pflichtschuldigst stundenlang durch das ganze Gebäude rennt, weil man ja dafür bezahlt hat. Stattdessen kann man in aller Ruhe einfach einen Teil ansehen, dann gehen und bei Bedarf wiederkommen. Man geht zumindest nicht an Informations-Overkill langsam zugrunde.
Da das Wetter in London sowieso bescheiden war, haben wir einen Teil unserer Zeit für Museumsbesuche genutzt. Angefangen haben wir mit dem Natural History Museum. Schon allein das alte, immens große Gebäude ist sehenswert. Betritt man die Eingangshalle, ist das Erste, das einem auffällt, ein riesiges Pottwalskelett, das an der Decke hängt. Mitten im Raum. Beeindruckend.
Wir haben uns unter anderem den Ausstellungsteil zur Evolution des Menschen angesehen. Hier ist auch das berühmte Skelett von ‘Lucy’ zu finden. Lucy war ein Australophitecus, ein Bindeglied in der Entwicklung zwischen Affe und Mensch. Das Museum erklärt gekonnt die Bedeutung dieses Fundes für das Wissen um die menschliche Evolution.
Da uns Kunst auch interessiert, haben wir sowohl der Tate Britain als auch der Tate Modern einen Besuch abgestattet. In der Tate Britain haben wir uns die Turner-Sammlung angesehen. Joseph Mallord William Turner war ein in England sehr bekannter Maler der Romantik und liegt übrigens auch in St. Paul’s Cathedral begraben.
Wie der Name schon sagt, findet man in der Tate Modern zeitgenössische und moderne Kunst. Schon das Gebäude ist interessant, denn die Gallerie ist in einer ehemaligen Fabrikhalle untergebracht.
Besonders fasziniert hat uns eine Glas-Skulptur mit Spiegeln und Löchern, in der man sich teilweise selbst sehen konnte. Quasi Kunst, mit der man wieder Kunst erschaffen kann.
Eine Aussichtsplattform hat die Tate Modern übrigens auch. Sie bietet einen wunderbaren Blick auf viele berühmte Gebäude der Stadt.
Dienstag haben wir St. Paul’s Cathedral mitten in der Innenstadt besucht. Die Kathedrale ist vor allem bekannt für ihre imposante, weithin sichtbare Kuppel.
Die heutige St. Paul’s Cathedral ist die mittlerweile fünfte Kirche, die an dieser Stelle errichtet wurde, da ihre Vorgänger alle zerstört worden sind. Kirche Nr. 4, auch bekannt als ‘The old St. Paul’s’, brannte im Großen Feuer von London im Jahre 1666 nieder. Die aktuelle Kathedrale verdanken wir Sir Christopher Wren, einem bekannten Architekten des 17. Jahrhunderts.
Das Bauwerk, das schon von außen ungaublich beeindruckend wirkt, ist im Innern noch schöner (leider darf man keine Fotos machen). Die vor wenigen Jahren restaurierte Kirche ist hell und mit wunderschön verzierten Decken ausgestattet. Mosaike verschiedenster Art verzieren Wände und Decke. Sehenswert ist auf jeden Fall die ‘Whispering Gallery’, eine Gallerie in der Kuppel. Man kann sie komplett umrunden und versteht jederzeit jedes Wort, das auf der Gallerie gesprochen wird, auch wenn die Person sich ganz woanders befindet. Wenn man die Stufen der Kuppel noch weiter hinaufsteigt (*uff*), kommt man zur ‘Stone Gallery’ und zur ‘Golden Gallery’, die beide außerhalb liegen und von denen man einen wundervollen Ausblick auf London hat.
Wenn man in die Krypta hinuntersteigt, findet man dort unter anderem die Gräber von Christopher Wren und Lord Horatio Nelson, dem Admiral, der die berühmte Schlacht von Trafalgar gewann. Seine Statue findet man konsequenterweise auf dem Trafalgar Square. Auch Alexander Fleming, der Entdecker des Penicillins, ist in der Krypta bestattet.
Mittlerweile finden keine Beisetzungen mehr in der Kathedrale statt. 2012 fand die Feier zum Diamant-Jubiläum der Queen in St- Paul’s statt, sowie 1981 die königliche Hochzeit von Prince Charles und Diana, was sehr ungewöhnlich war. Normalerweise heiraten die Angehörigen der britischen Königsfamilie in der Westminster Abbey, die aber weniger Gästen Platz bietet, weshalb man sich damals für St. Paul’s entschied.
[Kleiner Exkurs: Westminster Abbey ist die Grablege vieler britischer Königinnen und Könige und weiterer wichtiger Persönlichkeiten, wie Charles Darwin oder auch Stephen Hawking.
Die im Innern sehr verwinkelte Kathedrale ist prachtvoll ausgestattet und definitiv einen Besuch wert.]
St. Paul’s Cathedral bietet entweder guided tours auf Englisch an (unser guide war etwas redselig) oder Audioguides, bei denen man natürlich die Sprache selbst wählen kann. Wer mit guide unterwegs ist, darf einige Orte im Gebäude besichtigen, zu denen man sonst keinen Zutritt hat, beispielsweise einen Treppenaufgang, der auch in den Harry Potter Filmen zu sehen ist.
Sonntag war uns ein wenig nach Shopping, also sind wir mit der U‑Bahn in den Londoner Stadtteil Camden Town gefahren, wo täglich die bekannten Camden Markets stattfinden. Hier kann man alles Mögliche käuflich erwerben, meist zu recht günstigen Preisen. Der Nachteil ist: Es ist unglaublich voll.
Wahre Menschenmassen wälzten sich die Straße entlang und waberten durch die Geschäfte. Mal schnell in irgendeinen Laden reinschauen war schwierig, denn das wollten auch hundert andere, sodass man sich zum Umgucken einfach Zeit lassen musste. Belohnt wurde man mit witzigen Angeboten, die man einfach haben musste, oder auch nicht. 😉 Zahlreiche Tattoe- und Piercing-Studios befinden sich in Camden Town, aber auch Punk und Gothic Shops. Der H&M auf der Ecke kam einem da schon langweilig und viel zu normal vor. Souvenirshops findet man hier genauso wie Straßenhändler mit Marktständen. Bei letzteren haben wir unsere Chance ergriffen und Pullis sowie T‑Shirts gekauft. Die Auswahl war riesig und es hat lange gedauert, bis wir uns entscheiden hatten.
Neben den ausufernden Menschenmassen hat uns das Wetter etwas den Ausflug vermisst, vor allem der kalte Wind, der die ganze Zeit wehte. Auch das ausgerechnet am Sonntag die Rolltreppe in der übervollen U‑Bahn-Station Camden Town ausfiel und so ein riesiges Chaos entstand, trug nicht gerade zur allgemeinen Stimmung bei …
Die Camden Markets sind auf jeden Fall ein lohnenswertes, interessantes Shopping-Erlebnis — besonders dann, wenn man auf verrückte Klamotten und Accessoires steht.
Gestern waren wir nicht im Niche essen (wir haben insgesamt dreimal das leckere, glutenfreie Essen dort genossen), sondern im Mattarello, einem Italiener. Das gemütlich eingerichtete Restaurant, das sich mit seiner handgemachten Pasta rühmt, bietet sehr viele Gerichte auch als glutenfreie Speise an. Nicht alles von der Karte kann glutenfrei angeboten werden, aber sehr viel. Das Personal ist freundlich und kümmert sich. Das Mattarello ist kein ganz billiges Restaurant, aber ein sehr gutes. Wer die Gelegenheit nutzen möchte, einmal unbeschwert glutenfreie, italienische Küche von sehr guter Qualität zu genießen, dem sei das Lokal wärmstens empfohlen.
Es ist kalt hier in London. Richtig kalt. Es hat keine 10 Grad Celsius, der Wind ist eisig und Nieselregen haben wir auch öfter. Da wir nicht mit so kalten Temperaturen gerechnet hatten, frieren wir jetzt ein bisschen.
Die Briten sind übrigens hartgesottener. Manche Männer laufen bei diesem Wetter mit T‑shirt und kurzer Hose herum, viele Frauen tragen Miniröcke und Sandalen. Man ist hier eben andere Temperaturen gewohnt.
Natürlich bieten sich bei diesen Wetterverhältnissen vor allem Aktivitäten an, die nicht im Freien stattfinden. Museen sind eine gute Wahl. Wenn man doch einmal länger draußen war, dann muss man irgendwann Maßnahmen gegen die alles durchdringende Kälte ergreifen. Kaffee oder Tee bieten sich hier an. Zu vorgerückter Stunde dürfen es auch einmal stärkere Sachen sein, die dann wunderbar von innen wärmen. Wir haben das für Euch getestet …
Wir waren nachts um halb 5 ohne Frühstück losgefahren und hatten nach unserer Ankunft in London erst einmal Hunger. Was macht der geübte Zöli also? Nach Blogs über glutenfree breakfast googeln!
Wir haben also das Lantana ausprobiert, ein australisch angehauchtes Café. Glutenfrei war ein Gericht, das sich Buddha Bowl nannte und gleichzeitig gesund und lecker war. Es bestand aus poached eggs, Blumenkohl und Quinoa, Avocado, Bohnen, Pickles und einigem mehr. Wer gerne Exotisches ausprobiert, dem kann ich das Café nur empfehlen. Leider können sie nicht alle Gerichte glutenfrei anbieten, aber sie bemühen sich.
Abends haben wir das Niche ausprobiert, ein von Coelic UK zertifiziertes, glutenfreies Restaurant und wir waren begeistert. Leckeres Essen, zu für London vernünftigen Preisen und eine nette Atmosphäre, was will man mehr! Es ist so bequem, wenn man ohne Einschränkungen einfach jedes Gericht von der Speisekarte wählen kann. Da wir das noch ein bisschen ausnutzen wollen, haben wir für heute Abend gleich noch einmal einen Tisch reserviert. 😉
Was vielleicht nicht so reizvoll klingt, haben wir freiwillig gemacht, für unseren Kurztrip nach London.
Mit nur wenig Verspätung ging unser Flieger. Ich muss gestehen, dass ich vom Flug selbst kaum etwas mitbekommen habe, da ich fast die ganze Zeit schlafend verbracht habe. David hat gelesen, wie auch immer er sich auf das Buch konzentrieren konnte. Bewundernswert.
In London ist es kälter und regnerischer als momentan in Deutschland. Während der Sightseeing-Tour im roten Doppeldecker, die wir zuerst gemacht haben, haben wir also erst einmal schön gefroren. Dafür sind wir an einigen tollen Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen: Buckingham Palace, Westminster Abbey, Houses of Parliament, Tower, Tower Bridge, Westminster Bridge, The Shard, The Gherkin …
Aufgewärmt haben wir uns nach der Bustour in der St. Steven’s Tavern in Whitehall. Tee und heiße Schockolade haben dafür gesorgt, dass es uns schnell besser ging.
Die Karnevalstage haben wir auf Texel (hach!) verbracht und natürlich stellte sich die allseits bekannte Frage: ‘Wo gehen wir essen?’
Unsere erste Anlaufstelle war das Restaurant Catharinahoeve - nicht nur ein wunderschönes, altes Bauernhaus mit hohem Dach und gemütlichem Kamin, sondern auch ein Lokal, in dem glutenfreies Essen ohne Probleme möglich ist. Pfannkuchen können auch aus glutenfreiem Teig hergestellt werden und viele der anderen Gerichte (beispielweise Fleisch, Fisch) sind sowieso nicht glutenhaltig oder können abgewandelt werden. Positiv ist uns aufgefallen, dass unsere aufmerksame Bedienung über Kontamination Bescheid wusste: die Pommes frites durften wir nicht essen, weil in der Fritteuse noch andere glutenhaltige Speisen zubereitet werden, weshalb wir Bratkartoffeln bekamen (lecker!).
Zum ersten Mal getestet haben wir den Strandpavillon Paal 17, ein modern eingerichtetes, gemütliches Lokal direkt am Strand. Auch hier ist es kein Problem, glutenfrei zu essen. Es gibt eine seperate Karte, auf der alle verfügbaren Speisen verzeichnet sind. Sogar die Burger können glutenfrei bestellt werden und sie sind wirklich sehr lecker. Allen, die nicht von Zöliakie betroffen sind, sei das hauseigene Bier empfohlen — ich habe mir sagen lassen, es sei unglaublich smakelijg.
Unglaublich begeistert waren wir vom Café Restaurant De Slufter. Auch hier gibt es zahlreiche glutenfreie Möglichkeiten und das Essen war unwahrscheinlich lecker. Auch das Personal war aufmerksam und freundlich. Sogar das Eis zum Nachtisch kam ohne Waffel, was wir leider schon oft anders erlebt haben und deshalb schon öfter den Nachtisch austauschen lassen mussten. Abschließend bekamen wir noch ein Juttertje aufs Haus, was wir uns auch nicht entgehen ließen …
Lecker und reichhaltig haben wir auch im Strandpavillon Paal 28 gegessen, einem urigen, mit viel dunklem Holz ausgestatten Lokal am Strand unweit des Leuchtturms. Auch hier gibt es eine Karte, auf der mögliche glutenfreie Gerichte aufgeführt sind. Zum Leidwesen meines Mannes ist die Marinade der Spareribs glutenhaltig, aber auch er hat einen adäquaten Ersatz gefunden. 😉 Glutenfreies Brot, das beispielsweise zu manchen Vorspreisen gereicht wird, ist vorrätig. Wie in den anderen Lokalen auch ist das Personal sehr freundlich und darum bemüht, dass alles gut funktioniert. Nachfragen in der Küche sind kein Problem.
Beim Bummeln durch De Koog haben wir durch Zufall das L’avenir entdeckt, ein kleines Lokal mitten im Ort. Hier gibt es unglaublich leckere belgische Fritten, die ohne Kontamination in der Fritteuse zubereitet werden, was in der Speisekarte extra vermerkt ist. Die meisten Saucen sind auch glutenfrei. Auch zwei der Burger werden als glutenfrei zubereitbar aufgelistet, aber wir haben nur die Pommes getestet, da wir eine Kleinigkeit für Zwischendurch suchten.
Fazit: Zölis müssen auf Texel definitiv keinen Hunger leiden oder sich mit schlechtem Essen zufriedengeben, im Gegenteil. Auch die Supermärkte sind angemessen bestückt, was es einfach macht, zum Beispiel fürs Frühstück einzukaufen oder sich mit Keksen zu versorgen …