Die Logik von Stadtverwaltungen

Nur eine Beob­ach­tung am Rande:

Die Stand­ver­wal­tung Leer (zu deren Land­kreis Bor­kum gehört) ist auf eine total genia­le Idee gekommen:

Alt­pa­pier wird hier in PLASTIKSÄCKEN gesammelt.

Fin­de den Fehler.

Leckere Steaks

Ges­tern Abend haben wir die Tra­di­ti­ons­gast­stät­te “Alt Bor­kum” beim alten Leucht­turm auf­ge­sucht. Hier haben wir uns Dry Aged Steaks — von Haus aus glu­ten­frei — schme­cken las­sen. Auf­pas­sen muss man bei Gerich­ten mit Soßen: sie sind oft mit Mehl gebun­den, wes­halb die­se dann lei­der raus fal­len. Chef und Che­fin wis­sen aber Bescheid und geben sich Mühe, zu beraten.

Beim Nach­tisch muss man etwas auf­pas­sen: Einer der Kell­ner war auf­merk­sam genug, nach­zu­fra­gen, wes­halb wir unser Eis ohne Waf­fel bestell­ten. Die Küche macht näm­lich wohl auch ger­ne her­kömm­li­che Keks­krü­mel als Deko auf die Eis­ku­geln, was natür­lich für uns wie­der ein Pro­blem gewe­sen wäre. Also unbe­dingt noch­mal deut­lich sagen, um wel­che Unver­träg­lich­keit es geht!

Das Essen ist sehr lecker, das Per­so­nal freund­lich und die Wein­kar­te aus­ge­sucht. Ein Besuch im “Alt Bor­kum” lohnt sich auf jeden Fall.

Borkum historisch

Heu­te mor­gen hat uns der Weg zur Bor­kum­riff IV geführt, einem ehe­ma­li­gen Feu­er­schiff. Letz­te­re dien­ten frü­her dazu, für Schif­fe gefähr­li­che Stel­len, an denen der Bau eines Leucht­turms nicht mög­lich oder sinn­voll war, zu markieren.
Die Bor­kum­riff IV  wur­de 1955 auf Kiel gelegt und 1988 — auf­grund mas­si­ven tech­ni­schen Fort­schritts — außer Dienst gestellt. Sie war das letz­te Feu­er­schiff Deutsch­lands. Aller­dings ist sie immer noch voll funk­ti­ons­tüch­tig und dient mitt­ler­wei­le dem Natio­nal­park Wat­ten­meer als Muse­ums­schiff. Noch vor kur­zem nah­men das Schiff und die mitt­ler­wei­le ehren­amt­li­che Besat­zung am Ham­bur­ger Hafen­som­mer teil.

Die Bor­kum­riff IV
Leucht­feu­er
Kom­man­do-Brü­cke

Jeden 3. Frei­tag im Monat (also heu­te) wird die Bor­kum­riff IV für Hoch­zeits­paa­re geöff­net — hier fin­den dann stan­des­amt­li­che Trau­un­gen statt, was auch eif­rig genutzt wird, wie wir heu­te selbst sehen konnten.

Trau­un­gen in der Offiziersmesse

Nach unse­rem Besuch auf dem Feu­er­schiff ging es per Fahr­rad wie­der ins Zen­trum. Dort war­te­te der his­to­ri­sche Bus von 1951 auf uns, mit dem wir eine Rund­fahrt über die Insel geplant hatten.

Arma­tu­ren­brett
his­to­ri­scher Mer­ce­des-Bus von 1951

Unser armer Bus­fah­rer muss­te ganz schön ackern, um das schwe­re Gefährt ohne Ser­vo­len­kung über die (teil­wei­se engen) Stra­ßen Bor­kums zu manö­vrie­ren. 70 km/h auf einem ebe­nen Stück Land­stra­ße fühl­ten sich an wie 160 km/h auf der Auto­bahn in einem moder­nen Fahr­zeug. Eine Fahrt in einem his­to­ri­schen Bus ist auf jeden Fall ein Erleb­nis für sich!
Wäh­rend der Rund­fahrt haben wir zudem noch viel über die Insel und ihre Beson­der­hei­ten erfah­ren. Eine schö­ne Tour in einem beson­de­ren Fahr­zeug, die sich auf jeden Fall lohnt!

Ehe­ma­li­ger Was­ser­turm Borkums

Kühl, aber sonnig

Ges­tern war es deut­lich küh­ler, aber trotz­dem immer noch sehr son­nig. Wir haben den erfri­schen­den Win­den getrotzt und sind fröh­lich am Strand ent­lang spa­ziert, aller­dings etwas dicker ein­ge­packt als die vor­he­ri­gen Tage.

Am Strand
David, strub­be­lig

Vom Strand aus konn­te man Wel­len, Möwen und Segel­schif­fe beob­ach­ten. Letz­te­res war aber ohne gehiss­te Segel, dafür mit Motor unter­wegs — viel­leicht stand der Wind falsch?

Join the Möwment!
Segel­schiff

Mit­tags saßen wir gemüt­lich im “Strand 5″. Von dort hat man einen wun­der­ba­ren Blick auf die See und den Strand. Bei lecke­rem Chai Tee und Scho­ko Bai­leys haben wir uns auf­ge­wärmt und gestärkt. Die Kar­te des Lokals ist übri­gens prak­ti­scher­wei­se mit einer All­er­gen-Aus­zeich­nung versehen.

Abends speis­ten wir lecker im “In Undis.” Das Mot­to des Lokals lau­tet ‘Spa­ni­en trifft Bor­kum’, was tat­säch­lich ganz gut passt. Auch hier ist die Spei­se­kar­te mit einer All­er­gen-Aus­zeich­nung ver­se­hen, was das Bestel­len sehr ein­fach macht. Zudem kennt das Per­so­nal sich aus und ist auf­merk­sam. Ein­mal auf unse­re Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit auf­merk­sam gemacht, beka­men wir extra gf Brot vor­ne­weg und David sei­nen Nach­tisch (Cre­ma Cata­l­a­na) ohne Waf­fel. Als Haupt­ge­richt hat­ten wir unglaub­lich lecke­re Tapas, die ein­fach viel zu schnell auf­ge­ges­sen waren, als dass wir sie hät­ten foto­gra­fie­ren können …

 

Blubb und Miau

Nein, wir erträn­ken kei­ne Kat­zen. Es geht um die­se Tier­chen hier:

Kat­zen­hai, Jungtier

Wir haben heu­te näm­lich das Nord­see-Aqua­ri­um hier auf Bor­kum besucht. Dort gibt es viel über die Bewoh­ner der diver­sen Lebens­räu­me bei und um Bor­kum zu ler­nen — Hafen, Wat­ten­meer, Buh­nen, Strand und mehr.

Man trifft dort vie­le Tierchen:

Gar­ne­le, noch nicht gar.
See­spin­ne, ohne Netz
Hum­mer, besof­fen blau

Außer­dem lernt man, dass vie­le Platt­fi­sche, wie etwa Schol­len, ihr Leben auf­recht begin­nen, bis sie die Schwimm­bla­se zurück­bil­den und so immer schrä­ger schwim­men, bis sie flach auf dem Boden leben.

Ins­ge­samt ein klei­nes aber fei­nes Aqua­ri­um, das schö­ne Ein­bli­cke in das Öko­sys­tem vor Bor­kums Strän­den bietet.

Architektonisches, Entspannendes, Interessantes.

Ges­tern war Ent­span­nung ange­sagt. Das Wet­ter hat immer noch nicht mit­be­kom­men, dass es schlech­ter wer­den soll (hof­fent­lich liest es hier nicht mit) und es war strah­len­der Sonnenschein:

Im Strand­korb lässt es sich wun­der­bar im Son­nen­schein lesen…

Als wir unru­hig wur­den (lan­ges Her­um­sit­zen ist nicht so unser Ding) haben wir den Platz gewech­selt und im Matrix einen Mit­tags-Cock­tail getrun­ken — mit Nachos.

Danach haben wir eine Run­de durch’s Dorf gedreht und die Archi­tek­tur der evan­ge­li­schen Kir­che bewundert:

Man beach­te das Schiff über dem Eingang.
Innen viel Holz und schräg­ge­stell­te Bän­ke — eher ungewöhnlich.
Und die­ses Modell­schiff stand neben dem Altar. Qua­si ein Kir­chen­schiff *räus­per*

Auch die von uns kurz danach besuch­te Katho­li­sche Kir­che “Maria Mee­res­stern” war archi­tek­to­nisch sehr inter­es­sant, weil modern:

Sehr schi­cke Fens­ter in der klei­nen Seitenkapelle.
Blick vom Altar aus auf die moder­ne Erwei­te­rung mit Empo­re von 1989
Die Katho­li­sche Kir­che von außen.

Übri­gens ist Bor­kum ursprüng­lich seit der Refor­ma­ti­on evan­ge­lisch. Einen katho­li­schen Pries­ter gibt es erst seit 1901 wie­der auf der Insel — haupt­säch­lich durch Tou­ris­mus war das erfor­der­lich. Heu­te gibt es ca. 800 Katho­li­ken auf Bor­kum — bei 5118 Ein­woh­nern (Dez. 2017).

Der Abend hat dann den Leucht­turm in ein schö­nes Son­nen­un­ter­gangs-Licht getaucht:

Neu­er Leucht­turm Bor­kum — mit “Ber­li­ner Mauer”

Die Ber­li­ner Mau­er ist übri­gens ein Mahn­mal — oder Denk­mal — das sogar die Bor­ku­mer selbst nicht erklä­ren kön­nen. Fest steht nur: bereits am 4. August 1965 wur­de Wil­ly Brandt beim Besuch auf Bor­kum vor die­ser Mau­er foto­gra­fiert, wie die­ser Arti­kel zeigt.

Den Abend beschloss dann ein schö­ner Son­nen­un­ter­gang, gefolgt von lecke­rem Essen 🙂

Son­nen­un­ter­gang über der gro­ßen Seehund-Sandbank.

Falsche Insel

Ein Kell­ner auf Bor­kum erzähl­te uns fol­gen­de Anekdote:

Eines Tages auf dem Weg zur Arbeit traf er im Zen­trum der Insel eine Frau, die aus­sah, als suche sie etwas. Auf sei­ne Nach­fra­ge hin erfuhr er, dass sie auf der Suche nach ihrer Unter­kunft war, doch lei­der gab es kein Hotel mit die­sem Namen auf Bor­kum. Die Frau war sich jedoch ganz sicher. Mehr­mals ver­nein­te er, bis die Frau erbost erwi­der­te: “Doch, natür­lich gibt es die­ses Hotel hier auf Nor­der­ney, ich habe es schließ­lich gebucht!”

Ohne Kom­men­tar … ?

Die düsteren Seiten Borkums

Ges­tern Abend haben wir uns gegen halb 9 ins Zen­trum auf­ge­macht, um am “Stadt­rund­gang zur Geis­ter­stun­de”,  einer Nacht­wäch­ter­füh­rung zu den dunk­len Sei­ten der Insel, teil­zu­neh­men. Zwei Stun­den dau­er­te der Rund­gang, bei dem wir viel über die Ver­gan­gen­heit der Hoch­see­insel erfuh­ren. Wir wis­sen jetzt also, wie­so manch­mal Radar­ge­rä­te auf dem Emde­ner Floh­markt käuf­lich zu erwer­ben sind, war­um der Spiel­platz neben der Mut­ter-Kind-Kli­nik kei­nen Sand­kas­ten hat und wie frü­her vie­le Bor­ku­mer Ehen zustan­de kamen.
Auch die Ent­ste­hung zwei­er Sprich­wör­ter wur­de uns erklärt:
Kin­der oder schmäch­ti­ge Erwach­se­ne wer­den  ger­ne schon mal als “hal­be Por­ti­on” bezeich­net. Die­ser Aus­druck kommt vom alten preu­ßi­schen Strand­recht, das jedem arbeits­fä­hi­gen Erwach­se­nen eine “hal­be Por­ti­on” vom gesam­mel­ten Strand­gut zugestand.
Natür­lich fin­det man am Strand manch­mal auch Treib­gut, das man nicht mit ande­ren tei­len möch­te, weil es sehr wert­voll ist. Rat­sam war und ist es immer noch, jenes in den Dünen zu ver­gra­ben, “bis Gras über die Sache gewach­sen” ist, und es erst viel spä­ter wie­der auszubuddeln.

Nach all den schau­ri­gen und kurio­sen Geschich­ten aus Bor­kums Ver­gan­gen­heit muss­ten wir uns unbe­dingt stär­ken. Pas­sen­der­wei­se hat es uns in die “Black Pearl” ver­schla­gen, eine belieb­te Cock­tail­bar im Stadt­zen­trum. Nach einem Ipan­e­ma, zwei Pina Cola­das und einem Coco Loco fühl­ten wir uns mutig genug, den Heim­weg durch die düs­te­ren Stra­ßen anzutreten …

Coco Loco in der “Black Pearl”

Im Osten Borkums

Per Draht­esel und per pedes haben wir heu­te den Ost­teil der Insel erkun­det. Durch Dünen und Salz­wie­sen (Natur­schutz­ge­biet) sind wir bis zum Hoo­ge Hörn — dem öst­lichs­ten Teil der Insel  — gelau­fen. Dort war es nicht ganz men­schen­leer, aber fast. Bei erneut strah­lend blau­em Him­mel und einer uner­müd­lich schei­nen­den Son­ne bot sich uns ein wun­der­ba­rer Blick auf das Meer.

Am Hoo­ge Hörn

Da es heu­te mor­gen nach einem nächt­li­chen Regen­guss bedeckt und kühl war, hat­te ich den gan­zen Tag ein wenig unter mei­ner leicht falsch gewähl­ten Gar­de­ro­be zu lei­den … *schwitz*

Vor allem der Weg durch die Salz­wie­sen ist sehr schön und sowohl land­schaft­lich als auch tie­risch gese­hen sehr interessant.

Vogel­schwarm in den Salzwiesen
Grau­rei­her

Zurück­ge­ra­delt sind wir abends über den Deich, von dem man auch einen wun­der­ba­ren Aus­blick hat­te. Der ein­zi­ge Wer­muts­trop­fen war das teil­wei­se schlech­te Pflas­ter auf dem Rad­weg, was bei einem schlecht gefe­der­ten Fahr­rad­sat­tel nicht wirk­lich begeistert …