Gestern Abend sind wir nach Kolding gefahren in der Hoffnung, dort lecker Pizza essen zu können. Das Nicolai-Café war unser Ziel. Wir fragten direkt nach: gf Pizza sei kein Problem. So saßen wir also am Nicolai-Platz und genoßen gf Brot als Vorspeise sowie zwei leckere glutenfreie Pizzen. Trotzdem an dieser Stelle ein Tipp an alle Zölis: Die Pizza wurde uns auf einem rustikalen Holzbrett serviert. Wir haben sie beide super problemlos vertragen, trotzdem wissen wir natürlich, dass ein Holzbrett eine Kontaminationsquelle ist. Wer also dort glutenfrei essen möchte, sollte darum bitten, dass die Pizza auf einem Teller serviert wird. Das Personal war sehr nett und zuvorkommend und lässt bei dieser Sache bestimmt mit sich reden. David hat sich zum Abschluss noch einen typischen dänischen Nachtisch gegönnt.
Nach unserem leckeren Abendessen haben wir noch eine Runde durch Kolding gedreht. Es gibt hier eine ehemalige Königsburg, das Koldinghus, das man tagsüber auch besichtigen kann. Die Nicolai-Kirche ist schon von außen beeindruckend, aber sicher auch von innen sehenswert. Leider war sie gestern Abend schon geschlossen und wir konnten sie nur noch von außen bewundern.
Es gibt hier ein Dorf mit einem alten Dorfkern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es handelt sich um den alten Dorfkern von Christiansfeld. Dieser wurde von der Herrnhuter Brüdergemeine am 1. April 1778 als Planstadt angelegt und ist heute noch Standort der Gemeine. Dabei handelt es sich um eine überkonfessionelle christliche Glaubensbewegung, die sehr auf Purismus ausgelegt ist. Dies zeigt sich zum Beispiel im Baustil und den schnurgerade angelegten Straßen:
Dass es “Christiansfeld” als deutschen Namen trägt, liegt schlichtweg daran, dass dieses Fleckchen Erde während der Gründung im deutschsprachigen Schleswig lag. Hier waren Deutsch und Französisch die Amtssprachen, und so sind auch viele der alten Grabsteine auf Deutsch beschriftet.
Historische Bedeutung hat der Ort auch durch den Deutsch-Dänischen Krieg erfahren. Im Hotel der Brüdergemeine wurde am 18. Juli 1864 die Waffenstillstandsurkunde unterzeichnet.
Heute ist Christiansfeld größer geworden und besitzt zusätzlich noch die Tyrstrup Kirke der dänischen Volkskirche. Auch hat man einen hübschen Garten angelegt, der zeigen soll, wie die Gärten damals waren:
In diesem Falle wohl präziser: im Wasser gebaut. Das von Tanja schon erwähnte “Fjordenhus” ist achitektonisch so beeindruckend, dass ich hier noch ein paar Worte (und Bilder) darüber verlieren wollte.
Es handelt sich hierbei um ein Kunstobjekt, das von einer Firma namens “Kirk Kapitals” in Auftrag gegeben wurde und jetzt als Firmensitz genutzt wird. Entworfen und gebaut hat das Ganze ein Dänisch-Isländischer Künstler namens Olafur Eliasson. Die unterste Etage in doppelter Höhe ist teilweise öffentlich zugänglich und als begehbares Kunstwerk angelegt:
Das gesamte Gebäude ist wohl auch in den Büro-Etagen mit Rundungen und Ellipsen angelegt. Aus diesem Grunde hat der Künstler auch direkt passende Möbel entworfen. Auch die Treppenhäuser sind passend zum runden Thema mit Wendeltreppen gebaut. Diese Etagen sind leider nicht öffentlich zugänglich, man kann jedoch Touren buchen. Ansonsten kann ich jedem empfehlen, die Webseite des Fjordenhus zu besuchen.
Nach unserer Besichtigung der Runensteine und Hügelgräber von Jelling sind wir weiter gefahren nach Vejle, eine Stadt an der Ostküste. Vejle liegt direkt am Meer (Ostsee!) und hat sowohl Industrie- als auch Sporthafen. Angrenzend an den Sporthafen ist ein neues Wohngebiet mit Blick aufs Meer entstanden, in dem immer noch gebaut wird. Hier findet man auch das — laut Wikipedia — neue Wahrzeichen der Stadt: Bølgen, die “Welle”, ein architektonisch äußerst interessantes Gebäude. Der Name ist hier übrigens Programm.
Besonders beeindruckt waren wir auch vom “Fjordenhus”, einem architektonischen Kleinod, das mitten im Hafen als Firmensitz dient.
Wenn man den Hafensteg bis zum Ende entlangläuft, hat man einen netten, aber gestern zumindest sehr windigen Blick auf die Ostsee.
Da wir irgendwann knurrende Mägen verspürten, machten wir uns auf Richtung Stadtmitte. Auf Tripadvisor hatten wir gelesen, dass die Taverna Hellas glutenfreies Essen anbiete. Unsere Nachfragen bestätigten dies und so konnten wir ein leckeres griechisches Gyros genießen.
Ein Highlight anderer Art waren die bunten Schirme, die während des Essens über unseren Köpfen tanzten. Laut Google werden sie jedes Jahr zwischen April und Oktober im Midtpunkt, so heißt das Viertel in Vejle, aufgehängt. Einfach nur schön!
Heute morgen sind wir Richtung Nordosten nach Jelling gefahren. In dem kleinen Ort befindet sich nämlich ein UNESCO-Weltkulturerbe: Grabhügel und Steinmonumente aus der Wikingerzeit.
Zuerst haben wir das 2015 eröffnete Erlebniscenter Kongernes Jelling besucht. Die interaktive Ausstellung informiert umfassend und packend über das Leben der Wikinger, aber auch über das Weltkulturerbe selbst: es handelt sich um zwei künstlich aufgeschüttete Erdhügel, einer davon mit einem leeren Grab, sowie um zwei Steinmonumente und eine Kirche.
Bei den beiden Steinen handelt es sich um den Gormstein und den Haraldstein. Gorm der Alte war wohl der erste Wikingerkönig, der mehrere kleinere Länder einte und auf dem Stein (dem Gormstein), den er zu Ehren seiner verstorbenen Königin Thyra errichten ließ, das Wort ‘Dänemark’ verwendete. Sein Sohn Harald Blauzahn (Bluetooth, ihm verdankt die Technik ihren Namen) ließ den anderen Stein errichten. Auf einer Seite ehrt er seine Eltern, auf der anderen präsentiert er sich als König von Dänemark und Norwegen und auf der dritten Seite als zum christlichen Glauben Bekehrter.
Allerdings hat das nördliche Hügelgrab bei seiner Entdeckung die Forschung vor Rätsel gestellt: es war leer, ohne Anzeichen, wer darin begraben worden war und man weiß bis heute nicht, welcher Verstorbene hier seine letzte Ruhe gefunden hatte. Es könnte König Gorm selbst gewesen sein, oder vielleicht seine Gattin. Spannenderweise hat man bei Renovierungsarbeiten unter dem Boden der Kirche (sie steht zwischen den beiden Hügeln) ein namenloses Skelett gefunden. Ist dies vielleicht der Tote aus der Grabkammer, der irgendwann — vielleicht im Zuge der Christianisierung — in die Kirche umgebettet wurde?
Der Südhügel gibt den Archäologen ebenfalls Rätsel auf: hier hat man bei Ausgrabungen überhaupt gar keine Hinweise auf eine irgendwie geartete Grabkammer gefunden. Wieso gibt es diesen Hügel also?
Was man allerdings sicher weiß, ist die Tatsache, dass König Harald einen für die damalige Zeit beeindruckend langen Palisadenzaun um Hügel und Steine errichten ließ. Man hat auf der früheren Verlaufslinie heute weiße Betonpfeiler aufgestellt. Der Zaun diente wohl dem Schutz der Anlage, aber auch als Machtdemonstration.
In der Ausstellung kann man Grabbeigaben bewundern, die im Nordhügel gefunden worden sind. Es gibt außerdem ganz viele Informationen zum Alltagsleben der Wikinger: Essen, Glaube, Handel, Waffen … Wer sich auch nur ein bisschen für Wikinger und/oder Weltkulturerbestätten interessiert, der sollte sich Jelling nicht entgehen lassen!
Wir sind mittlerweile in Dänemark angekommen und haben hier ein nettes B&B als Unterkunft (dazu später mehr).
Gestern waren wir erstmal im Zoo. Es gibt hier in der Nähe (in Lintrup) einen niedlichen Zoo voller niedlicher Tiere: den Glad Zoo (dänische Seite mehr schlecht als recht von Google übersetzt).
Die größten Tiere im Zoo sind Lamas, gefolgt von Alpakas. Alles andere ist kleiner, aber den Tieren scheint es sehr gut zu gehen. Viele der Tiere, die man sonst nie sieht, weil sie sich verstecken, sind hier ohne jegliche Scheu zu bewundern:
Man konnte am Eingang Tierfutter kaufen. Es handelte sich um kleine, rosane Taler, die ähnlich Keksen sehr fest sind. Einige der Tiere lieben diese Leckerlis anscheinend sehr.
Wirklich toll war das große, in Areale unterteilte Freigehege. Man konnte durchlaufen und die Tiere (sodenn sie wollten) ganz aus der Nähe erleben:
Gestern sind wir — bei wechselhaftem Wetter, sprich: ab und zu mal Nieselregen — mit der Elbfähre rausgefahren zum Oevelgönner Museumshafen. Der ehrenamtliche Verein restauriert alte Schiffe, vor allem Fracht- und Hafenfahrzeuge aus den Jahren 1880 bis 1960, macht sie wieder seetüchtig und stellt sie im oben genannten Hafen für die Allgemeinheit aus. Sonderfahrten mit vielen der Schiffe und Boote werden auch angeboten.
Ein besonderes Highlight war die Besichtigung des Eisbrechers ‘Stettin’. Der Dampfer wird heute noch für Sonderfahrten genutzt und ist voll funktionstüchtig.
Sogar der Maschinenraum war offen und Besuchern zugänglich. Da das Schiff am Sonntag erst auf Fahrt gewesen war, war der Kessel noch heiß.
Als Eisbrecher ist die ‘Stettin’ ein sehr breites, robustes Schiff. Das ist natürlich sehr praktisch für Veranstaltungen auf dem Schiff!
Gerne hätten wir auch die ‘Elbe 3′ besichtigt, ein ehemaliges Feuerschiff, das auch im Museumshafen Oevelgönne liegt, aber diese war gestern nicht für Besucher geöffnet. Wer sich für Feuerschiffe interessiert, der kann sich gerne hier über die ‘Borkumriff IV’ informieren, die wir letzten Herbst besichtigt haben.
An Bord des früheren Fährschiffes ‘Bergedorf’ haben wir schließlich noch gemütlich gesessen und Erfrischungen zu uns genommen. Der schiffsgemachte Eistee ist sehr lecker und absolut zu empfehlen! Anschließend haben wir uns per Fähre wieder Richtung Landungsbrücken aufgemacht.
Zum MiniaturWunderLand brauche ich wohl nicht allzu viel zu sagen, denke ich. Man hat in Reportagen schon einiges gesehen und so manch einer (wie auch ich) hat sich im YouTube-Kanal des MiWuLas schon über Technik, Entwicklungsarbeit und Probleme beim Bau informiert.
Wir werden den Besuch in mehrere Teile aufteilen, denn wir haben gestern satte acht (8!) Stunden dort verbracht und dabei nichtmal alles gesehen. Dies hier ist der Erste Teil, der sich mit der Führung hinter den Kulissen beschäftigt. Im Zweiten Teil werden wir den neuen Italien-Abschnitt mit Venedig vorstellen, und im Dritten Teil dann Skandinavien. Mehr haben wir nicht geschafft, es wurde uns auch zu wuselig. Zudem war Italien brandneu und Skandinavien beim letzten Besuch unser letzter Abschnitt, den wir dann nicht ganz geschafft hatten.
Für einen späteren Besuch heben wir uns die aktuellen Baustellen auf, die Lust auf die Zukunft machen: Es wird eine neue Kirmes in Knuffingen geben und die Provence sowie Monaco (mit Rennstrecke!) sind im Bau.
Zum Start haben wir eine Führung hinter den Kulissen mitgemacht, was wirklich faszinierend war: