Am Samstag sind wir von Wittdün aus zum Wriakhörnsee gelaufen, schön entspannt über einen Bohlenweg mit Blick auf Dünen, Strand und Meer. Besagter See liegt mitten in den Dünen und ist ungewöhnlicherweise gefüllt mit Süßwasser — eine ziemlich einzigartige Sache!
Der Wriakhörnsee ist ein Paradies für Vögel aller Art sowie (Hobby-)Vogelkundler, kann man die gefiederten Tiere hier doch bestens beobachten. Natürlich kann man hier, auch ohne viel Ahnung von Vögeln zu haben, einfach entspannt spazieren gehen und die Natur genießen. Einen extra Rast- und Vogelbeobachtungsplatz gibt es auch.
Wenn man vom See aus weiter durch die Dünen läuft, kommt man zu einem Aussichtspunkt, der sich wirklich lohnt.
Das Lied “In the Dutch Mountains” von The Nits kann sich ja — technisch gesehen — nur auf Dünen beziehen. Und Dünen sind für Niederländer und Inseln wie Amrum überlebenswichtig. Daher gibt es auf Amrum viele Dünen und man kann sie auf Bohlenwegen durchwandern.
Dieses Naturwunder wird bewohnt von vielen kleinen und etwas größeren Tieren. Am auffälligsten sind dabei die Vögel. Einige sieht man besonders häufig, wie etwa Silbermöven und Fasane:
Auf Amrum findet sich auch viel aus der Vergangenheit, wie Hügelgräber und Steingräber aus der Bronzezeit. Eines davon liegt in den Norddorfer Dünen und stammt von etwa 1.500 vor Christus:
Am Ende des Weges hat man dann noch eine schöne Aussicht über den Strand, von der Aussichtsplattform mit dem passenden Namen “Himmelsleiter”:
Heute haben wir uns bei strahlendem Sonnenschein aufgemacht zu einem Strandspaziergang rund um das Naturschutzgebiet Amrumer Odde. Der Rundweg entlang des Meeres führt einen um die Nordspitze der Insel herum und man kann nach Föhr und Sylt rüberwinken.
Da die Odde vor allem Vogelschutzgebiet ist, tummeln sich hier zahlreiche Federtiere: Möwen und Austernfischer, beispielsweise.
Der Wind war heute trotz schönen Wetters sehr heftig, weshalb ich teilweise etwas mit meiner Sicht zu kämpfen hatte — lag an den Haaren, die mir ständig ins Gesicht wehten … Dafür gab es bisher kein einziges Tröpfchen Regen, sondern fast durchgängig strahlenden Sonnenschein. Die wenigen Wölkchen, die über uns herwehten, waren allesamt harmlos und freundlich.
Da das lange Laufen im Sand aber nun einmal anstrengend ist, waren wir nach unserem Spaziergang ziemlich geschafft und sind nur noch ins Dorf geradelt, um uns bei Carlo ein Eis und einen Milchkaffee bzw. einen Milkshake zu genehmigen. Alles war sehr lecker!
Ziemlich platt und faul haben wir uns anschließend im Garten unserer Fewo auf die Liegestühle geworfen und den restlichen Nachmittag bei bestem Wetter verdöst oder lesend verbracht.
Hier in Norddorf auf Amrum (sic!) ist es ruhig. Alle halbe Stunde kommt der Bus, es sind viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs, und das war es.
Läuft man durch die schöne Natur (Pferdeweiden, Felder, Dünen) ist es mit der Ruhe vorbei. Dort ist es laut. Nein, keine Landmaschinen, Hubschrauber oder andere menschengemachte Geräusche…
Austernfischer! Die Wikipedia schreibt dazu: “Austernfischer sind sehr ruffreudige Vögel.”. Eine sehr wissenschaftliche Umschreibung für “Das sind Schreihälse!”.
Trotzdem ist es schön in der Natur und die vielen Pferde und Graugänse (beide fast unhörbar) bevölkern die Wiesen neben den Austernfischern.
Wir haben sie “Mupf-Vögel” getauft. Wer Mausi kennt, weiß warum.
Am Freitag, unserem letzten ‘richtigen’ Urlaubstag, ging es per Schiff (“Julchen”) rüber zur Insel Vilm. Der Vilm, wie die Einheimischen sagen (vom altslawischen “Der Ulmenhain”) ist Naturschutzgebiet und für die Öffentlichkeit gesperrt. Man kann eine Führung buchen, was wir getan haben, und als Gruppe über die Insel wandern. Das Wetter war eher bescheiden und wechselte zwischen trocken und feucht; letzteres bot die beiden Optionen ‘Nieselregen’ und ‘patschnass’. Gelohnt hat sich der Gang über die Insel auf jeden Fall!
Auf der Insel gibt es eine Siedlung, die heute hauptsächlich von Forschern — Meeresbiologen und ähnlichem — genutzt wird. Sie ist zu Beginn der 1960er Jahre entstanden, als der Vilm für die Öffentlichkeit gesperrt und zur Ferienoase für hohe SED-Parteifunktionäre wurde. Vorher war er für alle Urlauber nutzbar, was der Natur aber sehr geschadet hat.
Während der Wanderung über die Insel erfährt man sehr viel Wissenswertes über Flora und Fauna, aber auch über die Geschichte der Insel. Beispielsweise gibt es allein auf der Insel Vilm 48 bestätigte Schneckenarten, aber auch Maulwürfe und Füchse (die im Sommer, recht wenig Futter finden und dank der noch nicht ganz reifen Mirabellen jetzt Durchfall haben …). Ein Seeadler-Päarchen brütet seit Jahren erfolgreich auf der Vilm. Der Wald wird dominiert von Laubbäumen und die wenigen Nadelbäume, die es noch gibt, werden wahrscheinlich die nächsten 20 Jahre nicht überleben. Ursprünglich gab es in den europäischen Wäldern wohl keine Nadelbäume; sie siedelten sich erst durch die Eingriffe des Menschen an.
Wir waren begeistert von der seit Jahren unberührten Natur der Insel und haben die Exkursion sehr genossen. 🙂
Der Mittwoch war kühl und verregnet, doch Donnerstag morgen kam die Sonne durch — das richtige Wetter also für den Nationalpark Jasmund und den berühmten Königsstuhl.
Wir stellten unser Auto in Hagen auf dem Großparkplatz ab (weiter darf man nicht fahren) und liefen Richtung Besucherzentrum am Königsstuhl. Der kurze Weg (ca. 3 km) dorthin ist einfach zu gehen (auch in FlipFlops 😉 ) und schön. Zuerst sind wir in die Ausstellung im Besucherzentrum gegangen: Infos zur Entstehung der Ostsee, zum Lebensraum Meer und Wald und vieles mehr erwartet einen hier. Man kann zwischen verschiedenen Audioguide-Versionen wählen, die einem zwar dieselben Fakten vermitteln, sie aber auf unterschiedliche Art darbieten (lustig vs. spannend beispielsweise). Danach haben wir die Aussicht auf die Kreidefelsen genossen und sind über den Hochuferweg (ca. 8 km) zurück laufen. Im Gegensatz zum Hinweg empfehlen sich für den Hochuferweg ordentliche Schuhe (mind. Sneakers, besser: Barfußschuhe oder Wanderstiefel) und auch ein gewisses Maß an Kondition. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und bietet dem Hobbyfotografen lohnenswerte Motive.
An den Kreidefelsen selbst sollte man — trotz aller Schönheit — vorsichtig sein: Sie bröckeln leicht ab; der Untergrund ist also nicht stabil! Am besten hält man sich immer ein Stück von den Klippen entfernt, dann sollte nichts passieren. 🙂
Am Montag haben wir einen Ausflug auf die Insel Rømø unternommen. Es war dort kühler und windiger als auf dem Festland, was wir beide sehr angenehm fanden. Um ein wenig was von der Insel zu sehen, beschlossen wir, die Bänke abzufahren, die der Verein ‘Venner af Rømøs Natur’ aufgestellt hat. Von den 20 existierenden Bänken haben wir 9 geschafft, da die Tour länger gedauert hat, als gedacht. Natürlich haben wir an den Bänken jeweils Bilder gemacht. Die Bänke laden an (teilweise) ungewöhnlichen Stellen dazu ein, die Natur der Insel zu genießen. Eine Karte, auf der alle Sitzbänke verzeichnet sind, hatten wir uns im Touristenbüro geholt.
Um zu Bank 6 zu gelangen, mussten wir erst einmal durch eine charmante Heidelandschaft, durchzogen von Rad- und Wanderwegen, laufen. Dabei kamen wir am Høstbjerg vorbei, einem der höchsten Punkte der Insel. Dort oben kann man wunderbar Fotos machen …
Unglaublich beeindruckend ist der Strand von Rømø. Stellenweise ist er 4km breit und teilweise mit dem Auto befahrbar. Je nachdem, wo man sich befindet, kann man zur Insel Sylt hinüberwinken.
Generall haben wir festgestellt, dass Rømø zur Sommerzeit fest in deutscher Urlauberhand ist. Es gibt zahlreiche Ferienhäuser, die man mieten kann und die besonders beliebt bei deutschen Touristen sind.
Zwei landschaftlich schöne Orte haben wir besucht, die jeweils auch ihre eigene Geschichte haben.
Am 26. waren wir im Klelund Dyrehave. Dabei handelt es sich um ein Wald‑, Wiesen- und Heidegebiet, das als Naturschutzgebiet abgetrennt wurde. Es führt eine Kies-Straße hindurch und viele Wanderwege, zudem gibt es einen Aussichtsturm. Man glaubt daran, dass die Natur sich selbst reguliert, wenn man ihr den Raum dazu lässt. So kann es passieren, dass man auf dem 1.400 Hektar großen Gelände (wir erinnern uns: Helgoland hat 170 Hektar inklusive Düne) keines der Rehe oder Wildschweine sieht. Was man jedoch auf jeden Fall trifft, sind Ameisen. Die sind in solch großer Zahl vertreten, dass sogar ein Kinderspielplatz im Gebiet “Ameisen” als Thema bekommen hat.
Am 28. haben wir dann noch einen kleinen, alten Park besucht, der sich Christinero nennt, was soviel bedeutet wie “Christines Ruh’ ”. Er wurde in den späten 1700er Jahren von Christine Friederica von Holstein angelegt, die 1777 mit ihrem Mann zusammen (Christian Friederich von Holstein, er war ihr Cousin) einen nahegelegenen Hof mit dem tollen Namen Favervrågård gekauft hatte. Sie nannte den Garten “Meine Gedanken”, weil sie sich zum Nachdenken dorthin zurückzog. Heute ist es ein Park mit alten Bäumen, in dem man wunderbar wandeln kann. Den Namen bekam der Park erst nach ihrem Tod 1812. Die von ihr beauftragten Gebäuse sind aber noch vorhanden.
Gestern sind wir bei 32°C (ich weiß, in Deutschland ist es noch wärmer) mit dem Traktorbus auf die Insel Mandø gefahren. Das besondere an der Insel ist, dass sie in einem recht flachen Teil des Wattenmeeres liegt und deshalb eben per Auto oder Traktorbus erreichbar ist. Natürlich ist auch hierbei auf die Gezeiten zu achten.
Die Insel ist recht klein und wird hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Es gibt einen Ort, Mandø-By, und einen nicht allzu großen Strand. Letzterer ist trotzdem toll, da man im seichten Wasser ziemlich gefahrlos durchs Watt laufen kann — eine neue Erfahrung für mich. Gerade bei der gestrigen Hitze war es angenehm, sich auf diese Weise abzukühlen — Füße im Wasser und der leichte Wind vom Meer.
Wir haben uns auch die kleine, niedliche und ziemlich bunte Kirche von Mandø angesehen. Es gibt nur einen Raum, keine Sakristei oder ähnliches und die Kirchenbänke sind lila gestrichen mit türkisblauen Kissen. Süß ist auch der externe Glockenturm.
Auch das Mandøhus, ein ehemaliges Schifferhaus, das jetzt Museum ist, ist sehenswert. Man kann sich hier einen Eindruck verschaffen, wie die Menschen früher auf der Insel gelebt haben.
Die Insel hat außerdem noch eine historische Mühle, die auch voll einsatzfähig ist. Sie wird immer noch zur Mehlherstellung genutzt. Leider war sie schon geschlossen, als wir dort ankamen. Gebaut ist sie nach dem niederländischen Stil.
Nachmittags ging’s mit dem Traktorbus wieder zurück aufs Festland. Bei diesen Temperaturen sei übrigens die Fahrt oben im Bus und nicht unten empfohlen!
Wer inmitten einer Großstadt wie Hamburg Ruhe und Entspannung sucht, hat zwei Möglichkeiten. Man kann entweder ein (oft teures) Etablissement mit Sauna und Co. besuchen, oder sich in einen schönen, ruhigen Park begeben.
Hamburg hat mehrere Parks, aber unübertroffen ist der weltgrößte Parkfriedhof in Ohlsdorf. Mit 389 Hektar ist er mehr als doppelt so groß wie Helgoland (170 Hektar inkl. Düne!). Er hat Verkehrsstraßen (Durchgangsverkehr nicht gestattet, max. 30 km/h) und wird von zwei Buslinien an 22 Haltestellen angefahren.