Die Auswahl an Restaurants auf der Insel ist groß und vielfältig. Auch glutenfreie Optionen sind gut vertreten. Ein paar Mal haben wir selbst gekocht, aber wir haben auch leckeres Essen von Kolles Fischpfanne geholt. Die sind fast gegenüber unseres Ferienhäuschens und bieten an, die Schulle beispielsweise zu dünsten, statt sie mehliert zu braten. Das Ganze sieht dann sehr lecker aus:
Gedünstete Scholle Finkenwerder Art und Kolles Steakpfanne.
Wer Fan von Pizza ist, wird in Burg fündig. Bei Don Camillo e Peppone hat man die Möglichkeit, Pizza und Pasta auch in gutenfrei zu bekommen — und das war super lecker! Der Service ist klasse und der Nachtisch ebenfalls!
Wer es etwas ausgefallener mag, kann in Burg auch ins Pfannkuchenhaus Fehmarn gehen. Wer jetzt erwartet, dort die üblichen Standard-Pfannkuchen zu finden, wird diese nur in sehr kleiner Auswahl zu sehen bekommen. Hier ist das Außergewöhnliche zu Hause und man bietet ganz besondere Pfannkuchen an. Ein Blick in die Speisekarte lohnt sich! Auch hier ist Glutenfrei kein Problem, man achtet sogar darauf, wenn einige Zutaten nicht funktionieren (etwa die Vanillesauce). Und so sieht dann ein Marzipanpfannkuchen in Dessertgröße aus:
Marzipan-Pfannkuchen mit Banane, Eierlikör und Mohn.
Auch edel kann man glutenfrei essen! Für den besonderen Abend empfiehlt sich das Restaurant Margaratenhof. Dort gibt es pfiffige Gerichte mit rustikalem Touch (Etwa die sehr leckere Ente Thai-Style). Glutenfrei kennt man und kann einiges abwandeln. Ebenfalls zu empfehlen sind die hausgemachten Eis- und Sorbet-Sorten beim Nachtisch, ganz speziell das Basilikum-Sorbet!
Fehmarn ist eine Insel mit viel Natur und einem sehr nachhaltigen Gedanken. Die Insel hat etliche Windkrafträder, die allesamt von Fehmaranern betrieben werden und die sich im Verband “Windenergie Fehmarn” zusammengeschlossen haben. Ebenfalls findet man hier wirklich sehr viele Photovoltaik-Anlagen. Vor allem Bauernhöfe und große Lagerhallen haben oft mehrere hundert oder sogar tausend Module auf riesigen Dachflächen. Wahrscheinlich produziert Fehmarn mehr Strom, als die Insel benötigt.
Beispielhaft ein Bauernhof in Kopendorf. Screenshot von Google Maps.
Der NaBu hat hier ebenfalls eine Station, in Wallnau. Dort kümmert man sich um Wasservögel und hat ein großes Reservat angelegt. Die Vögel kann man beobachten und in der Station einiges über die Tiere lernen. Tanja hat die Gelegenheit genutzt und direkt eine Mitgliedschaft abgeschlossen.
Wir haben dort Gänse, Enten, einen Kormoran und Rotschenkel gesehen.
Kormoran
Fehmarn liegt in der Ostsee wie ein Pfannkuchen in der Pfanne: flach und mit einer wenig rauen See rundherum. Die “Steilküste” im Osten der Insel ist gerade mal ca. 4 Meter hoch. Zudem fällt auf, dass es hier wenig Sandstrand gibt, das meiste ist Kies und Steine.
Der Tourismus ist hier um diese Jahreszeit schon weniger geworden. Trotzdem merkt man, dass er sich viel um etwas dreht, was ich “Individual-Zusammenpferchung” genannt habe: Camping. Es gibt erstaunlich viele Campingplätze auf der Insel (mindestens 17!) und die sind auch alle noch recht gut belegt.
Im Zentrum der Stadt Fehmarn (nach der Zusammenlegung aller Dörfer zu einem Verwaltungsgebiet 2003 hat die Insel Stadt-Status erlangt), dem Ort Burg, gibt es dementsprechend viele Restaurants und auch einiges zum Shoppen. Den erwähnten Schmetterlings-Park findet man dort genauso, wie ein Aquarium.
Wir haben in der ersten Woche Fehmarn viel zu Fuß erkundet — die Leuchttürme beispielsweise. Da die Insel recht groß ist, sind wir an verschiedene Küsten gefahren und haben uns dort jeweils bei langen Wanderungen in der schönen Natur erholt.
Die Fehmarnsundbrücke
Man kann dabei Pilze sehen, hat öfters einen schönen Blick auf die Fehmarnsundbrücke (genannt “Kleiderbügel”, ein in vielen Variationen käuflich zu erwerbendes Wahrzeichen der Insel) und steht immer wieder an der schönen Ostsee und kann den Blick bis nach Dänemark schweifen lassen.
Wir haben den berühmten Ostseestöpsel besucht, den Fähren von Puttgarden nach Dänemark zugesehen und viele Sportler beim Wind- und Kitesurfen beobachtet.
Kitesurfer können eine hohe Geschwindigkeit erreichen und beeindruckende Luftsprünge vollführen.
Im Saarland haben wir das anfangs erwähnteBuchnas Landhotel Saarschleife noch ein zweites Mal besucht, weil der dortige Hase sowie das Steak total lecker und waren und problemlos glutenfrei serviert werden konnten. Das ist auf jeden Fall ein Tipp!
An einem Abend haben wir uns im Wirtshaus zur Saar auf dem Weg zwei leckere indische Gerichte geholt. Leckeres glutenfreies Curry! Den Rest der Tage haben wir uns selbst versorgt.
Nur in Luxembourg haben wir uns nochmal beim Besuch eines Restaurants (Corona-konform draußen gesessen) richtig leckere Burger gegönnt: Im urban in der Oberstadt. Die dortigen Burger können auf Wunsch mit glutenfreiem Brot gemacht werden und waren hervorragend!
Am ersten Abend hier in Zeeland habe ich Google Maps nach glutenfreien Restaurants gefragt. Wie immer war die Antwort nicht eindeutig, aber ein wenig durch-Webseiten-Scrollen später hatte ich ein Restaurant gefunden: Das Bistro Bram hier in Oostkapelle. Laut Karte kann man einiges glutenfrei bekommen, und so haben wir nach ca. 20 Minuten Fußweg dort einen Tisch auf der Terrasse bekommen. Glutenfrei war kein Problem und man hatte sogar glutenfreies Brot parat! Mit einem Tag Vorankündigung, so sagte man uns, würden sie auch eine Fritteuse glutenfrei halten, damit wir Pommes bekommen können.
Mixed Grill und Fisch des Tages im BramNachtisch beim Bram: Dame Blanche
Da wir am zweiten Tag nach Domburg gelaufen waren, habe ich natürlich auch dort mich virtuell umgesehen und habe das El Fuego gefunden: ein mexikanisches Restaurant, in dem wir zweimal waren — mit leckeren glutenfreien Fajitas, Enchiladas und Nachos! Auch über Kontamination wusste man dort Bescheid, was uns sofort positiv auffiel.
Währenddessen lief eine Anfrage, die ich per Mail geschrieben hatte: Das nächstgelegene Restaurant zu unserer Unterkunft ist ein Pfannkuchenhaus: De Pannekoekenbakker in Oostkapelle. Die Antwort fiel positiv aus: Glutenfrei wäre kein Problem! Einen Abend und 13 Gehminuten später saßen wir dort ebenfalls draußen und haben hervorragende glutenfreie Pfannkuchen gegessen! Drei mal in einer Woche. Mit jeweils einem glutenfreien süßen Pfannkuchen als Nachspeise zum herzhaften Pfannkuchen. Erwähnte ich, dass ich Pfannkuchen liebe?
Fazit: gf Essen in einem Urlaubsort in den Niederlanden ist deutlich einfacher als in Deutschland …
Hier in Oostkapelle ist man auf dem Gebiet der Gemeinde Veere. Veere selbst wurde im Netz als schönes, altes Dorf bewertet, also haben wir uns gedacht: das schauen wir uns mal an!
Nun ist Veere nicht allzu weit weg, wir haben uns also für den klimafreundlichen Weg nach alter niederländischer Tradition entschieden: das Fahrrad. Nachdem wir an der Rezeption unserer Unterkunft zwei Räder bekommen hatten, machten wir uns auf den Weg. Etwa eine Stunde später waren wir die 14 Kilometer nach Veere geradelt und wurden vom dortigen Yachthafen begrüßt:
Der Yachthafen von Veere
Die schöne alte Stadt hat auch niedliche Gässchen und schöne alte Häuschen. Es gibt auch ein Museum im alten Rathaus (ein beeindruckendes Gebäude), das wir jedoch nicht besucht haben. Zu dem Yachthafen gehört auch eine niedliche kleine Klappbrücke, damit Schiffe mit höheren Masten durch können.
Alte Häuser am KaiNiedliche SträßchenDas Rathaus von VeereDie Klappbrücke, die den Yachthafen teilt.
Da wir mal wieder perfektes Timing hatten, sind wir genau zu einer Veranstaltung des Ortes mit unseren Zweirädern dort eingetroffen und sahen schöne Zweiräder anderer Art: Es fand das Sjezenrijden statt. Ein Sport, bei dem der Bauer mit der Kutsche fährt und die Bäuerin aufgehängte Ringe aufspießen muss. Das Ganze in Tracht und mit geschmückten Kutschen und Pferden. Diese Kutschen heißen Sjezen, daher der Name.
Kurz bevor es losgehtAb hier wird in den Trab gewechseltAuf geht’s!
Veere hat auch eine “Grote Kerk” — die seit über einhundert Jahren allerdings keinen Gottesdienst mehr gesehen hat. Sie ist heute Reichsdenkmal, Kultur- und Veranstaltungsstätte und beherbergt Ausstellungen und ein Café.
Der Name allerdings ist Programm:
Tanja für Größenvergleich…
Direkt daneben steht eine alte Zisterne, die genutzt wurde, um das Regenwasser vom Kirchdach aufzufangen. Niedlich im Grünen, außerhalb der Kirchmauern:
Die alte Zisterne
Bei Veere fängt auch der Kanaal door Walcheren an, der die (Halb-)Insel teilt, durch Middelburgh fließt und das Veerse Meer, quasi ein Binnenmeer, mit der See verbindet. Dazu gehört natürlich auch ein Schleusenkomplex mit einer kleinen Schleuse für die Sportboote und Segler, sowie einer großen Schleuse für alle anderen Schiffe.
Kleine SchleuseBlick von der großen SchleuseDer WartebereichBoot mit zum Namen passender Farbgebung
Wir können Veere als Ausflugsziel nur empfehlen und überlegen auch, beim nächsten Besuch in Zeeland sowohl die Grote Kerk als auch das Museum zu besuchen.
Vorgestern — sprich: am Donnerstag — waren wir im Museum. das Wetter war nicht so super (ab und an kleinere Schauer, sonst oft bedeckt und viel Wind), und hier um die Ecke gibt es in der alten Orangerie des Kasteel Westhove (das jetzt eine Jugendherberge ist) das Museum “Terra Maris”, das sich mit der Landschaft und dem Meer beschäftigt. Hier lernt man interessantes über das Meer, die Ereignisse der Flutkatastrophe von 1953 (woraufhin die Deltawerke aus dem vorigen Beitrag enstanden sind) und das Klima samt den Infos, was jeder zur Rettung beitragen kann.
Die Niederländer sind von der Natur abhängig, denn es funktioniert nicht, dem Meer solch große Landgebiete abzutrotzen, ohne Rücksicht auf die Natur zu nehmen — sie rächt sich sonst. Und so sind sie auch in Sachen Klimaschutz den Deutschen weit voraus.
Zum Museum gehört auch ein schöner, angelegter Garten, in dem man natürlich auch einiges lernen kann:
Der Plan vom GartenEine Motteburg — angelegt auf einem künstlichen HügelBlick auf das KasteelGrüne Frösche im SeeSee- und MoorlandschaftEin Deich zur DemonstrationAussicht vom Deich über die Gärten
Das Ganze schön durchrühren und in ein Tal kippen. Heraus kommt: Die Stadt Luxembourg. Wer schonmal hier war, wird es direkt verstehen: die Sprachen sind bunt gemischt (auch auf ein un dem selben Schild), Altes trifft auf Modernes (und wird einfach mit integriert) und die Menschen sprechen die Sprachen ebenfalls durcheinander.
Die Stadt selbst liegt wunderschön im, am und über dem Tal des Flusses Alzette, sie hat sich aufgrund des Bockfelsens, der hier günstig lag, gebildet. Den hat Graf Siegfried I. 963 im Tauschhandel mit einer Trierer Abtei erworben — samt der namensgebenden kleinen Burg.
Blick auf die Unterstadt und die AlzetteDie Alzette fließt durch einen schönen ParkAlte Häuser stehen in der Unterstadt direkt am FlußBlick in den Stadtteil Pfaffenthal mit Eisenbahnviadukt und dem modernen Finanzviertel im Hintergrund
In der Oberstadt findet sich auch die Cité Judiciaire, ein ganzes Viertel mit vier Gerichten, zwei Staatsanwaltschaften und einem gemeinsamen Gebäude mit Bibliothek und Co.
Auch findet man die Einkaufstraße in der Oberstadt und etliche Möglichkeiten, auszugehen. Aufgrund der schmalen Gassen und der vielen alten Gebäude lässt sich auch gut erkennen, dass hier im Mittelalter das Herzstück der aufstrebenden Stadt war. Auch der herzögliche Palast befindet sich hier in der Oberstadt, sowie der Sitz mehrerer Ministerien und das Abgeordnetenhaus.
Le palais grand-ducal — der Herzogspalast
Der Unterstadt, auch “Grund” genannt, sieht man heute noch ihre Vergangenheit als Garnisons- und Festungsteil an. Mittlerweile gibt es aber auch hier Museen, Lokale und einen schönen Park, durch den der Fluss läuft. Sowieso ist die ganze Stadt insgesamt sehr grün.
Mit dem modernen Aufzug im Stadtteil Pfaffenthal kann man aus der Unterstadt wieder in die Oberstadt gelangen. Es lohnt sich schon alleine für die Aussicht.
Sprachen-KauderwelschIm Aufzug
Besonders charmant war auch einer der öffentlichen Mülleimer, der einen freundlich daran erinnerte, ihn doch bitte auch zu benutzen.
Auffällig im Stadtbild ist auch die “Rote Brücke”, ein Bauwerk aus den 1960er Jahren, die sich über das Tal der Stadt spannt. Sie ist von fast überall aus wunderbar zu sehen.
Le Pont Rouge — Die Rote Brücke
Abgesehen von interessanter Architektur sind wir heute außerdem in den Genuss eines Künstlermarktes in der Unterstadt sowie eines wie auch immer gearteten Festivals gekommen. Es gab Musik von einer Marschkapelle und Cheerleading-Einlagen dazu.
Diese ferngesteuerten Tröten sollten Besucher anlockenBand mit Cheerleadern
Dabei handelt es sich um das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk. Ein riesiges Areal mit über sieben (!) Kilometer Weg durch die Anlage und das Gelände.
Hier kann man Industriekultur hautnah erleben, erfahren und die Geschichte dahinter entdecken. Weil das Gelände so unglaublich riesig ist, haben wir heute auch nichts anderes gemacht und waren über sechs Stunden auf dem Gelände unterwegs.
Die enormen Maschinen der Gebläsehalle — mit 6m großen Schwungrädern. Diese blasen die Luft zum anfeuern der Hochöfen durch lange Rohre.
In der Gebläsehalle ist aktuell auch eine Ausstellung zur Welt der Musikvideos. Die haben wir uns jedoch nicht angesehen, sondern sind von dort an den Rohren entlang gegangen und haben über die Brücke die Straße überquert. Dort steht die große Sinterhalle, in der zu kleines Restmaterial aufbereitet wird, um doch wieder in den Hochöfen genutzt werden zu können:
Die SinterhalleDas darunter verlaufende Förderband für den fertigen Sinterkuchen
Es gibt auch eine Ausstellung zu den mehreren tausend Zwangsarbeitern die in den dunklen Jahren der deutschen Geschichte hier ausgebeutet wurden.
Oftmals ist die schiere Komplexität des Ganzen einfach überwältigend. Hier einige Eindrücke der Anlagen:
Auch die Möllerhalle und die Erzhalle sind beeindruckend. Dort wurden Erz und Erzgemische gelagert und von dort aus verteilt. Hier finden sich in den ehemaligen Erzbunkern Kunstwerke der Austellung Urban Art. Die Hallen sind ob ihrer Größe einfach beeindruckend. Die Möllerhalle war damals das größte Betonbauwerk seiner Art.
Blick in die MöllerhalleDie Erzhalle mit Helm-KunstwerkEin Weg durch die Erzbunker
Als wir die Möllerhalle durchqueren wollten, war dann der Kamera-Akku leer. Und weil ich der festen Überzeugung war, den zweiten zu Hause geladen zu haben, war der natürlich auch hier nicht geladen worden. Daher ab jetzt Handyfotos — sorry.
Blick über die Schütten in der MöllerhalleGegensätzliche Blickrichtung, unter dem Dach.
Unter der Möllerhalle ist ein bunkerähnliches System von Schienen, in dem die Hängewagen für den Materialtransport aus den einzelnen Bunkern gefüllt werden konnten. Düster, klaustrophobisch und bedrückend. Diese Ebene beherbergt eine Ausstellung, die schlecht in Bildern festzuhalten war.
Lego-Kunst am BauRohre und Kabel beherrschen die AnlageDie Natur holt sich zurück, was der Mensch nicht mehr braucht.
Es folgte der spannende und anstrengende Teil: wir bestiegen den Hochofen. Hier ist es — aufgrund vieler niedriger Stellen — Pflicht, einen Helm zu tragen. Den bekommt man vor Ort an der Helmstation und kann sich dann an den Aufstieg in 45m Höhe wagen. Die Aussicht ist fantastisch!
Auf dem Weg nach obenWer blickt da durch?Weiter BlickHelm ist Pflicht!Das Gleissystem der Hängewagen zu den HochöfenEine Schiene für HängewagenViel Stahl in so einem Eisenwerk…Es geht weiter nach oben!
Die Aussicht von der obersten Plattform bietet einen tollen Blick. Und es gibt Bänke auf Schienen, so dass man sie sich zum gewünschten Ausblick rollen kann. Allerdings sollte man schwindelfrei sein, da man über Gitter läuft.
Der Bereich der Kokserei, wo das benötigte Koks produziert wurde, ist jetzt “Das Paradies”. Hier holt sich die Natur vieles zurück und es ist ein imposanter (teils angelegter) Garten. Auch gibt es hier Bienenvölker und natürlich Kunst. Dieser Bereich fühlt sich an, wie in einer Dystopie. Ein echter “Lost Place”:
Ein angelegter Nutzgarten.Überall sprießt das GrünDie Teergruben riechen auch jetzt noch.Die Koksbatterie bietet Lebensräume.Wenn Bäume wachsen.Natur gewinnt.
Beeindruckend auch der große Erzschrägaufzug (ein tolles Wort für Hangman!). Hier wurden die Hängewägen aus dem “Keller” der Möllerhalle auf die große Trasse oben an den Hochöfen gebracht. Das System ist so komplex, dass eine Erweiterung des Werkes nicht möglich war. Das System war genau für die sechs Hochöfen entworfen worden.
Durchblick behalten!Die ganze Anlage ist ein Moloch.
Zum Schluss sind wir an den offenen Erzbunkern vorbei gelaufen. Auch die wurden von der Natur wiedererobert und der alte 18t-Kran wacht nur noch über Bäume und Sträucher.
Alles in Allem ein sehr beeindruckender Komplex. Der unglaubliche Aufwand, der hier betrieben worden ist, beeindruckt. Bis zu seiner Stillegung 1986 hat das Werk knapp 60 Millionen Tonnen Eisen produziert. 17.500 Menschen waren hier angestellt. Die Stadt Völklingen lebte den Rythmus des Eisenwerkes, das Quietschen der Hängewägen war wohl weithin zu hören.
Ich kann jedem, der in die Gegend kommt, nur empfehlen, hier mal vorbei zu schauen.
Entspannung und trotzdem was Neues erleben — das ist der Plan für diesen Urlaub. Daher begannen wir gestern unseren Ankunfts-Abend mit einem kulinarischen Highlight im Buchnas Landhotel Saarschleife, deren Küche das mit dem Glutenfrei hervorragend hinbekommen hat.
Heute hingegen haben wir uns direkt dem Entdecken (und damit der Bewegung) gewidmet. Ich hatte die Saarschleife in einem Video von The Tim Traveller gefunden und wir mussten natürlich seinem Weg folgen (ein Teil des Cloef Pfades, der sich die 200m von der Saar auf die Ebene hoch schlängelt).
Links der Start des PfadesEs geht durch finsteren Wald…… und luftige LichtungenÜber felsige Stellen…… und durch grüne Schmalstellen
Da sich der Pfad sehr schön am Kliff hoch windet, hat man zwischendurch auch immer wieder eine tolle Aussicht.
Erst an der Saar entlang zum Weg…… dann wird mit jedem Höhenmeter die Aussicht besser!Weites Land beim Blick über die Saarschleife.
Oben haben wir eine kurze Ruhepause eingelegt und sind dann in weitere Höhen aufgestiegen: der Baumwipfelpfad Saarschleife. Er windet sich über 1,2km durch den Mischwald oberhalb der Saarschleife und bietet eine schöne Perspektive. Der Höhepunkt — wortwörtlich — ist dann der Aussichtsturm. Weitere 42m über dem Boden haben wir damit fast 250 Höhenmeter Unterschied zur Saar. Aber die Aussicht! Man kann sie nicht beschreiben, daher gibt’s jetzt Bilder:
Der Baumwipfelpfad — auf dem Weg zum Aussichtsturm.Saarschleife von oben.Die Burgruine Montclair auf der “Landzunge”. Unsere Unterkunft von obenAusflugsboot auf der SaarBlick in die andere Richtung vom Turm aus.
Modernes lässt sich gut mit Altem verbinden (siehe Artikel “Kontraste”), und so haben wir den Besuch der alten Stadt Dresden mit dem modernen Erlebnis des Elektroauto-Fahrens verbunden. Wir haben einen Renault Zoe gemietet und sind damit durch Dresden und die Dresdner Umgebung gedüst.
Ich hatte vorher nur kurz Leih-E-Autos, Tanja noch gar keine Erfahrung in der Richtung. Uns hat das Fahrverhalten sehr gefallen, man kann sehr dynamisch damit fahren und der Wagen zieht sehr schnell an. Vieles läuft automatisch und der Wagen reagiert schön. Der Wendekreis ist klein, der Kofferraum erstaunlich groß.
Wir haben den Wagen (ohne dass der Akku leer gewesen wäre) auch geladen, das ging prima, sobald wir einmal herausgefunden hatten, wie die Ladesäule funktioniert.
Geparkt am Elbeufer in Meißen: Viel ist unter der Haube nicht. Vor allem sauber ist es. Aber der Elektromotor braucht auch Platz.
Fazit: E‑Auto-Fahren macht Spaß. Es ist eine neue “Leichtigkeit des Fahrens” und die Spritzigkeit ist sehr angenehm. Die Reichweite ist mit ca. 300km für viele Alltagsdinge ausreichend, für längere Fahrten jedoch unpraktisch. Ich würde mir einen E‑Galaxy mit 550km Reichweite wünschen. Wer weiß, was die Zukunft bringt…