Modernes lässt sich gut mit Altem verbinden (siehe Artikel “Kontraste”), und so haben wir den Besuch der alten Stadt Dresden mit dem modernen Erlebnis des Elektroauto-Fahrens verbunden. Wir haben einen Renault Zoe gemietet und sind damit durch Dresden und die Dresdner Umgebung gedüst.
Ich hatte vorher nur kurz Leih-E-Autos, Tanja noch gar keine Erfahrung in der Richtung. Uns hat das Fahrverhalten sehr gefallen, man kann sehr dynamisch damit fahren und der Wagen zieht sehr schnell an. Vieles läuft automatisch und der Wagen reagiert schön. Der Wendekreis ist klein, der Kofferraum erstaunlich groß.
Wir haben den Wagen (ohne dass der Akku leer gewesen wäre) auch geladen, das ging prima, sobald wir einmal herausgefunden hatten, wie die Ladesäule funktioniert.
Geparkt am Elbeufer in Meißen: Viel ist unter der Haube nicht. Vor allem sauber ist es. Aber der Elektromotor braucht auch Platz.
Fazit: E‑Auto-Fahren macht Spaß. Es ist eine neue “Leichtigkeit des Fahrens” und die Spritzigkeit ist sehr angenehm. Die Reichweite ist mit ca. 300km für viele Alltagsdinge ausreichend, für längere Fahrten jedoch unpraktisch. Ich würde mir einen E‑Galaxy mit 550km Reichweite wünschen. Wer weiß, was die Zukunft bringt…
Dresden ist eine Stadt der Kontraste. Hier findet man viel Gegensätzliches. Symbolisch zum Beispiel:
Im Vordergrund der Goldene Reiter, eine beeindruckende Prunk-Statue August des Starken. Im Hintergrund Plattenbau.
Angebaut an die alt-ehrwürdige Semperoper findet sich ein Bau im Stil der 70er mit passenden Design-Elementen. Dresden ist gleichzeitig Großstadt und ruhiger Ort. Die alte Innenstadt hat große Plätze, wenig Verkehr und Platz für Menschen.
Dort finden sich Glasgebäude neben alten Reihenhäusern, direkt gegenüber der Frauenkirche. Hier treffen sich Moderne und Altertum.
Viele der alten imposanten Prachtbauten sind im Krieg zerstört worden, wenn nicht durch Bomben, dann durch Feuer (wie die Frauenkirche). Das Alles wird wieder aufgebaut und Dresden ist eine Sammlung von (Groß-)Baustellen. Den Charme des Alten versucht man dabei zu erhalten, bei historischen Gebäuden auch möglichst originalgetreu.
Die Frauenkirche ist dabei ein sehr imposantes Beispiel. Sie geriet am 13. Februar 1945 beim Bombenangriff in Brand und ist am 15. Februar dann eingestürzt. Die Ruine lag 50 Jahre lang auf dem Platz. Nun ist sie selbst ein Bildnis der Kontraste. Erbaut aus viel altem und neuem Material hat sie von außen sowohl alte, dunkle als auch neue helle Steine. Sie ist originalgetreu aufgebaut und modern ausgestattet.
Mischung aus Alt (dunkel, der Teil ganz links) und Neu. Beim Aufstieg auf die Kuppel kann man in den Teil in der oberen Kuppel über dem Altarraum hineinsehen.
Wir sind oben auf die Kuppel gestiegen und haben den Blick über Dresden genossen. Hier kann man viel von der Altstadt sehen und über viel Neues und Altes staunen.
Die mittlere Hälfte (nach dem ersten Viertel ab der Einrüstung und bis zum grünen Dach) ist eine(!) Baustelle.Der Neumarkt vor der Frauenkirche. Ein riesiger Platz, die Statue ist Martin Luther. Er schaut auf den modernen Glas-Aufzug, der zur Tiefgarage unter dem Platz führt. Im Hintergrund das schwarze Dach der Philharmonie im Kulturpalast — ein sozialistisch-klassizistischer Ensemblebau von 1968. Links ein schmales Glasgebäude zwischen den alten Fronten, das Museumsgastronomie beinhaltet.
Dieses Mal besuchen wir Freunde von uns, die berufsbedingt nach Dresden gezogen sind. Die Stadt soll sehr schön sein und diese Gegend haben wir noch nie gesehen.
Also war der Plan: ein Städtetrip (mit dem schönen Umland). Wie gestaltet man das nachhaltig?
Durch die Aktion der Bahn und Aldi habe ich entsprechend günstige Tickets für die Bahnverbindung bekommen. Also bleibt unser CO2-Ausstoß recht gering mit dem Weg nach Düsseldorf zum Bahnhof. Unser Hotel hier (das Pullman Hotel Dresden Newa) ist Green Certified. Soweit, so prima.
Der ÖPNV ist aber (gerade in Corona-Zeiten) nicht so unseres, und die Erreichbarkeit unserer Freunde vom Hotel aus eher so semi. Um das Umland zu erkunden wäre ein Auto ebenfalls praktisch.
Also haben wir uns ein E‑Auto gemietet (Renault Zoe). Das ist unsere erste intensive Begegnung damit und wir machen daraus jetzt ein Abenteuer 🙂
Heute gibt es zur Abwechslung wieder ein Video von uns. Wir erzählen von Amrum, unseren Erfahrungen und der Geschichte der Insel. Leider mit etwas schlechtem Ton wegen Wind im Wald:
Hier auf Amrum gibt es viel Geschichtliches. Ein Teil der Geschichte ist der Entenfang. Man hat bis in die 1930er in der sogenannten Vogelkoje Wildenten gefangen und zu Pasteten etc. verarbeitet. Heute ist es Naturschutzgebiet und es gibt einen Lehrpfad, der durch die schöne Natur führt.
Der Bohlenweg durch die VogelkojeDer künstliche See der Vogelkoje
Von der Vogelkoje aus kann man noch weiter in die Vergangenheit reisen, denn ein Weg führt zum Archäologischen Areal. Man begibt sich auf eine Zeitreise…
Die Zeitreise beginnt…
Über die verschiedenen Jahrhunderte (einige Meilensteine sind auf dem Weg angegeben, wie etwa die 1. und 2.Mandränke) kommt man in die Eisenzeit. Hier wurde — mit viel Aufwand und komplett in Handarbeit (Wir befinden uns mitten im Naturschutzgebiet!) ein Eisenzeitliches Haus nachgebaut. Es steht auf einer Fläche, die zu der Zeit wohl von etwa 5 Häusern bebaut war — ein richtiges kleines Dorf. Der Nachbau ist ein Wohnstallhaus und kann betreten werden:
Das Eisenzeitliche Haus Der Eingang ins HausDie Stallseite. In der Mitte der gepflasterte Teil der Stallgasse zum Ausmisten.Der Wohnteil mit Feuerstelle und Schlaf-/Sitzgelegenheiten
Das Haus ist auch tatsächlich bewohnt — allerdings nicht von Menschen. Die praktischen Balken unter dem Dach sind von den Rauchschwalben als Nistplatz auserkoren worden, und so findet man dort Nester mit Jungen vor.
Geht man dann weiter den Bohlenweg entlang, kommt man bis in die Steinzeit zurück und kann einen Dünenhügel mit ein paar Findlingen davor begutachten. Es handelt sich um ein Steinzeitliches Hügelgrab, von dem jedoch nicht mehr viel zu sehen ist.
Der schöne Bohlenweg geht weiter, jetzt ohne Zeitreise:
Das Lied “In the Dutch Mountains” von The Nits kann sich ja — technisch gesehen — nur auf Dünen beziehen. Und Dünen sind für Niederländer und Inseln wie Amrum überlebenswichtig. Daher gibt es auf Amrum viele Dünen und man kann sie auf Bohlenwegen durchwandern.
Bohlenweg in den Dünen westlich von Norddorf.Es gibt ab und an kleine Wäldchen in den Dünen.
Dieses Naturwunder wird bewohnt von vielen kleinen und etwas größeren Tieren. Am auffälligsten sind dabei die Vögel. Einige sieht man besonders häufig, wie etwa Silbermöven und Fasane:
Silbermöve in der DüneFasanenweibchen — mit wuseligen Jungen, die sich nicht fotografieren lassen wollten.Eine gar nicht scheue Rauchschwalbe auf dem Geländer des Bohlenwegs.
Auf Amrum findet sich auch viel aus der Vergangenheit, wie Hügelgräber und Steingräber aus der Bronzezeit. Eines davon liegt in den Norddorfer Dünen und stammt von etwa 1.500 vor Christus:
Am Ende des Weges hat man dann noch eine schöne Aussicht über den Strand, von der Aussichtsplattform mit dem passenden Namen “Himmelsleiter”:
Der Weg zur Aussichtsplattform — etwas krumm und schief, aber stabil.Die Aussicht über den Strand und die Ausläufer der Dünen
Heute haben wir uns Fahrräder gemietet und die Insel erkundet. Eine der vielen Fahrrad-Vermieter ist hier direkt 50m weiter, und so haben wir zwei passende Räder direkt bis zum Urlaubsende bekommen. Das Rad ist — da wir ohne Auto auf der Insel sind — voraussichtlich unser wichtigstes Fortbewegungsmittel.
So sind wir heute über Nebel und Steenodde nach Wittdün gefahren. In Nebel haben wir erstmal eine Pause eingelegt und um kurz nach 12 uns jeweils eine “Tote Tante” bestellt… so fährt es sich dann gleich besser.
Auf dem schönen Radweg entlang der Küste hatten wir dann auch einen schönen Blick auf die Bucht, im Hintergrund Nebel mit der St. Clemens Kirche:
Auch den Leuchtturm von Amrum konnten wir quer über die Insel hinweg sehen:
In Wittdün sind wir dann im Café Kaffeeflut eingekehrt. Hier gibt es sehr leckere glutenfreie Waffeln — auch Friesische!
Derart gestärkt haben wir einen langen Spaziergang rund um Wittdün gemacht. Das Wetter war wunderbar, wir hatten meist strahlenden Sonnenschein. Und dann kam eine dicke, dunkle Wolke, die sich immerhin nicht über uns ausgelassen hat. Aber sie hat und ein sehr anschauliches Wetterspektakel geboten:
Was wir so noch nie gesehen hatten war diese klare Kante über die Länge der Wolke. Ein faszinierender Anblick:
Hier in Norddorf auf Amrum (sic!) ist es ruhig. Alle halbe Stunde kommt der Bus, es sind viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs, und das war es.
Läuft man durch die schöne Natur (Pferdeweiden, Felder, Dünen) ist es mit der Ruhe vorbei. Dort ist es laut. Nein, keine Landmaschinen, Hubschrauber oder andere menschengemachte Geräusche…
Austernfischer! Die Wikipedia schreibt dazu: “Austernfischer sind sehr ruffreudige Vögel.”. Eine sehr wissenschaftliche Umschreibung für “Das sind Schreihälse!”.
Trotzdem ist es schön in der Natur und die vielen Pferde und Graugänse (beide fast unhörbar) bevölkern die Wiesen neben den Austernfischern.
Wir haben sie “Mupf-Vögel” getauft. Wer Mausi kennt, weiß warum.
Heute sind wir auf Amrum angekommen. Den Weg haben wir jedoch mit einer Zwischenübernachtung gemacht, damit es nicht so stressig wird.
Da kommen die Pferde ins Spiel: diese Übernachtung haben wir entlang der A1 geplant und waren im ibis Styles Hotel in Vechta.
Vechta ist als Stadt der Pferde bekannt und wie auf unserem Rückweg von Rügen haben wir uns wieder fast vor dem großen Pferd im Eingang erschrocken.
Leider war unser Lieblingsrestaurant in Vechta — die Elmendorffburg - geschlossen. Man baut dort die Küche um. Also haben wir stattdessen im hoteleigenen Restaurant — ein italienisches Restaurant namens Da Sergio — nach glutenfreien Möglichkeiten gefragt und wurden nicht enttäuscht! Die Küche weiß, was Sache ist und weist auch auf Kontamination in der Fritteuse hin. Man hat sogar glutenfreie Nudeln zur Verfügung.
Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Tag ging es weiter. Ich hatte dem ibis Styles im Vorfeld Bescheid gesagt, dass wir glutenfrei frühstücken müssten und man hat das an die Bäckerei im Haus weitergeleitet. Die haben dann offenbar erkannt, dass sie das nicht können und GF-Brot und ‑Brötchen zugekauft. Wir wurden bestens versorgt! Da das extra für uns besorgt wurde durften wir auch den Überschuss mitnehmen! So geht Service.
Nachdem Tanja die spontane Idee mit Rügen von einer ihrer Kolleginnen bekommen hatte, erinnerte ich mich daran, dass ich da jemanden mit Ferienwohnungen auf Rügen kenne.
Eine kurze Recherche auf der Webseite ergab, dass in der Villa Vogelsang noch genau zwei Wochen frei waren. Eine E‑Mail später waren die zwei Wochen für uns gebucht, wenige Tage später der Mietvertrag unterschrieben.
Zentral gelegen (50m entfernt von der Bushaltestelle “Binz Ortsmitte”) handelt es sich um eine sehr geräumige und schön eingerichtete Ferienwohnung in der ersten Etage. Die Jasmunder Str. vor der Tür ist zwar recht stark befahren, aber die Wohnung liegt nach hinten hinaus und man bekommt da nichts von mit. Der PKW-Stellplatz hinter dem Haus ist im engen und parkplatzarmen Binz wirklich von Vorteil!
Man ist schnell auf der Hauptstraße, nur 150m entfernt bekommt man hervorragendes Softeis (täglich wechselnde Sorten) und findet ein gutes indisches Restaurant vor.
In der Wohnung hat man vier Zimmer, ein recht geräumiges Bad, eine kleine Abstellkammer, einen großen Flur, ein großzügiges Schlafzimmer mit Zugang zum Balkon und ein riesiges Wohnzimmer mit Kochecke, Essecke und ebenfalls Zugang zu Balkon, zusätzlich zu großen bodentiefen Fenstern.
Die Wohnung ist mit allem ausgestattet, was man braucht: WLAN (langsam), Küchenzeile (ohne Backofen), Fernseher (40″), DVD-Player (SCART), Toaster (rot), Wasserkocher (ebenfalls rot), Kaffeemaschine (schwarz), Kochfeld (heiß) und Kühlschrank (kalt). Nur ein Backofen fehlt. Da wir unsere glutenfreien Brötchen aufbacken wollten, habe ich vorher schon eine Lösung für den fehlenden Backofen gefunden:
So haben wir in Binz hervorragend gewohnt und uns sehr wohl gefühlt. Da die Fahrtzeit auf dem Hinweg 8,5 Stunden (mit Pausen) betrug, haben wir uns entschlossen, auf dem Rückweg die Fahrtzeit zu halbieren und einen Zwischenstopp einzulegen.
So schreibe ich diesen Beitrag jetzt aus der Paddock-Bar des ibis styles-Hotel in Vechta, nach etwa 60% der Strecke. Das Hotel ist hier in der Reiterstadt erst im letzten Jahr “Pfertig” geworden (Zitat Webseite ibis styles) und richtig chic. Hier kann man sehr stylisch übernachten und die Bar bietet eine gute Auswahl an Getränken.