Nationalpark Brijuni, Teil 2

Da uns die Haupt­in­sel von Bri­ju­ni sehr gut gefal­len hat­te und man an einem Tag unmög­lich alles Sehens­wer­te erle­ben kann, sind wir am nächs­ten Tag ein­fach noch­mal wie­der­ge­kom­men. Wir woll­ten aller­dings dies­mal ohne Füh­rung die Insel auf eige­ne Faust erkun­den. Um unse­ren Akti­ons­ra­di­us zu ver­grö­ßern, haben wir uns für den Tag ein Golf­kart gemie­tet, mit dem wir über die hub­be­li­gen Stra­ßen der Insel düs­ten (Golf­kart fah­ren macht übri­gens unheim­lich Spaß!). Güns­tig ist das Ver­gnü­gen aller­dings nicht: man zahlt ent­we­der 40 Euro die Stun­de oder 200 für einen gan­zen Tag. Man kann sich alter­na­tiv auch Fahr­rä­der aus­lei­hen, aber bei kon­stant über 30°C und einem wol­ken­lo­sen Him­mel war uns das ein­fach zu anstrengend. 

Golf­kart Num­mer 57

Dank des Golf­karts konn­ten wir uns die Über­res­te der früh­mit­tel­al­ter­li­chen Kir­che Sankt Maria anse­hen. Das ver­las­se­ne Gebäu­de liegt geschützt unter Bäu­men unweit von Titos Wei­ßer Vil­la, die lei­der für die Öffent­lich­keit gesperrt ist. Ursprüng­lich gehör­ten zur Basi­li­ka wohl auch ein Klos­ter sowie eine Grabstätte. 

Die Basi­li­ka war unter ande­rem Anlauf­stel­le für die Men­schen, die im nahe­ge­le­ge­nen Castrum leb­ten. Hier hat­te sich aus einer römi­schen Vil­la rusti­ca, die der Erzeu­gung land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te dien­te, im Lau­fe der Zeit eine eng bebau­te Sied­lung ent­wi­ckelt. Vor allem in der Spät­an­ti­ke — poli­tisch und sozi­al eine sehr unru­hi­ge und unsi­che­re Zeit — waren Bri­ju­ni und das byzan­ti­ni­sche Castrum wohl ein wich­ti­ger Anlauf­punkt für Han­dels­schif­fe und Rei­sen­de aller Art. Man kann in den Rui­nen noch gut ein aus­ge­klü­gel­tes Kanal­sys­tem oder Nutz­räu­me erkennen. 

Ähn­lich wie auf Vižu­la gab es auch auf der Haupt­in­sel des Natio­nal­parks eine römi­sche Luxus­vil­la, die im 1. Jahr­hun­dert vor Chris­tus erbaut und bis ins 6. Jahr­hun­dert nach Chris­tus bewohnt wur­de. Eini­ge Tei­le der Vil­la sind noch sehr gut erhal­ten und man kann sich ein­fach vor­stel­len, wie die Säu­len­gän­ge und Räu­me viel­leicht ein­mal aus­ge­se­hen haben müs­sen. Einen Venus­tem­pel und Unter­künf­te für Geist­li­che gab es hier wohl auch. Die Vil­la liegt male­risch an einer unheim­lich schö­nen Bucht, die auch Bade­gäs­ten zur Ver­fü­gung steht. Schwim­men zwi­schen anti­ken Rui­nen — was will man mehr? 

Zu guter Letzt woll­ten wir noch die Fuß­ab­drü­cke der Dino­sau­ri­er sehen, die sich vor Tau­sen­den von Jah­ren hier auf­ge­hal­ten und ihre Spu­ren hin­ter­las­sen hat­ten. Bri­ju­ni ist nicht der ein­zi­ge Ort in Istri­en, an dem der­ar­ti­ge Abdrü­cke gefun­den wur­den. Kap Kamen­jak bei­spiels­wei­se ist aus pale­on­to­lo­gi­scher Sicht ein wei­te­rer loh­nens­wer­ter Ort. Abge­se­hen von Dino­sau­ri­er­spu­ren kann man im Dino-Park einen alten Bun­ker und eine wei­te­re unglaub­lich schö­ne Aus­sicht auf das Meer finden. 

Kap Kamenjak

Kap Kamen­jak ist ein Natur­schutz­ge­biet an der Spit­ze Istri­ens, wel­ches mit traum­haf­ten Buch­ten zum Schwim­men, Son­nen­ba­den und Was­ser­sport trei­ben lockt. Für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer ist der Zugang zum Kap kos­ten­los, für Autos kos­tet das Tages­ti­cket aktu­ell 15 Euro und kann bereits online im Vor­aus erwor­ben wer­den. Ach­tung: Die Wege durch das Natur­schutz­ge­biet sind holp­rig. Lang­sa­mes und umsich­ti­ges Fah­ren ist ein abso­lu­tes Muss. Man wir­belt außer­dem mäch­tig Staub auf, das lässt sich gar nicht vermeiden. 

Die ein­zel­nen Buch­ten sind land­schaft­lich sehr unter­schied­lich und man kann sich, je nach­dem, was man so vor­hat, den pas­sen­den Ort aus­su­chen. Wenn man kei­ne Ahnung hat, kann man auch den Zufall ent­schei­den las­sen. So haben wir es zumin­dest gemacht und wur­den mit zwei sehr unter­schied­li­chen Bade­er­leb­nis­sen belohnt. 

Kroatisches Kuriositäten-Kabinett

Wie immer brin­gen Urlaubs­rei­sen auch kurio­se Erleb­nis­se mit sich, wie man an den Fotos oben sehen kann. Selt­sa­me Auf­kle­ber an Müll­ei­mern und Later­nen­pfäh­len oder komi­sche Inschrif­ten sind nur ein klei­ner Aus­schnitt aus dem Kurio­si­tä­ten­ka­bi­nett. Häu­fig hier zu sehen sind auch Wer­be-Sti­cker vom Land Baden-Würt­tem­berg, die wir aber bis­her nicht foto­gra­fiert haben. Man sehe und staune. 

Amfiteatar

Nach einer klei­nen Shop­ping­tour (Blanc du Nil, *hust*) haben wir uns am Diens­tag das Amfi­teatar von Pula ein­mal genau­er ange­schaut. Grö­ßen­mä­ßig befin­det es sich unter den Top Ten der noch erhal­te­nen anti­ken römi­schen Amphi­thea­ter, wobei das Kolos­se­um in Rom natür­lich das größ­te ist. Unter­schied­li­che Quel­len sor­tie­ren den loka­len Bau ent­we­der auf Platz 5 oder 6 ein; wir sind uns nicht sicher, wel­che Infor­ma­ti­on am ver­läss­lichs­ten ist. 

Das Amfi­teatar von Pula wur­de in der Anti­ke wohl für Gla­dia­to­ren­kämp­fe, aber auch für Zur­schau­stel­lung von und Kämp­fen mit Wild­tie­ren genutzt. Ein Teil der Zuschau­er­rän­ge sowie der unter­ir­di­schen Ver­sor­gungs­gän­ge ist erhal­ten und zugänglich. 

Der gro­ße Raum unter der Are­na des Amfi­teatars, der frü­her zur ‘Auf­be­wah­rung’ von Gerä­ten, Gla­dia­to­ren und Tie­ren dien­te, beher­bergt heu­te eine Aus­stel­lung zu archäo­lo­gi­schen Fun­den (v.a. Ampho­ren) und klärt über land­wirt­schaft­li­che Erzeug­nis­se und Han­dels­be­zie­hun­gen des anti­ken Istri­en auf. 

Unter dem Amfiteatar

Regel­mä­ßig wer­den Gla­dia­to­ren­schau­kämp­fe in der Are­na durch­ge­führt und man kann sich außer­dem pas­sen­de römi­sche Kos­tü­me aus­lei­hen um stil­ech­te Fotos im Amfi­teatar zu machen. 

Rovinj

Rovinj, eine klei­ne Küs­ten­stadt, war unser gest­ri­ges Ziel. Bei strah­len­dem Son­nen­schein spa­zier­ten wir durch den Hafen und erkun­de­ten die Alt­stadt. Die schma­len Gas­sen und hohen Häu­ser boten Schutz vor der größ­ten Hit­ze. Da die Stadt direkt an die Fels­wand gebaut ist, boten sich inter­es­san­te An- und Aus­bli­cke — wun­der­schö­ne Bars und Cafés mit tol­ler Aus­sicht, oder der Bade­fel­sen, der sich in wei­ten Tei­len um die Stadt herumzieht. 

Über der Stadt thront die von Wei­tem bereits sicht­ba­re Kir­che der Hl. Euphe­mia. Sie war eine früh­christ­li­che Mär­ty­re­rin, die in jun­gen Jah­ren ver­starb. Ihr Sar­ko­phag befin­det sich im Sei­ten­schiff der Kir­che. Man kann den Auf­stieg auf den Glo­cken­turm auf sich neh­men und wird (wenn man die alten, krum­men und nicht sehr ver­trau­ens­er­we­cken­den Holz­stu­fen über­lebt hat) mit einem tol­len Blick über die Stadt und auf die Bucht belohnt. Ange­nehm kühl ist es außer­dem im Schutz des Glo­cken­turms, und oft weht eine leich­te Brise. 

Betritt man den Platz um die Kir­che her­um, ist man erst ein­mal ver­wun­dert: der Bereich um die Kir­che her­um ist weit­läu­fig und offen, ganz anders als der Rest der engen und ver­win­kel­ten Gas­sen der Stadt. Alte Bäu­me spen­den Schat­ten und unter­halb der Mau­er fin­det man ein klei­nes Café. 

Nach dem Besuch der Kir­che (und den vie­len Stu­fen hoch zum Glo­cken­turm) haben wir auch eine län­ge­re Pau­se in einem klei­nen Café mit­ten in der Alt­stadt ein­ge­legt und unse­re Flüs­sig­keits­vor­rä­te mit Limo­na­den und Mock­tails wie­der auf­ge­füllt. Lieb­lings­be­schäf­ti­gung hier­bei: Leu­te gucken. 🙂 

Ab und an fin­det man in Rovinj klei­ne, alte Kapel­len an Orten, an denen man sie nicht erwar­ten wür­de — ein Blick hin­ein (wenn mög­lich) lohnt sich aber. 

Erste Eindrücke

Vor­ges­tern ging es mit dem Flug­zeug von Weeze aus nach Pula / Kroa­ti­en. Die Anrei­se ver­lief pro­blem­los und bereits im Flie­ger ent­stan­den die ers­ten Fotos der medi­ter­ra­nen Hafen­stadt — zumin­dest aus der Vogelperspektive. 

Das Wet­ter ist warm und son­nig, aber nicht unan­ge­nehm heiß. Die­sem Umstand ist wohl auch die Tat­sa­che geschul­det, dass man hier sehr vie­le Ech­sen beob­ach­ten kann. Sie flit­zen über Mau­ern, Pflas­ter­stei­ne und sogar mal eben über die Stra­ße. Da die Tier­chen recht flink sind, ist es nicht so ein­fach, sie mit der Kame­ra einzufangen. 

In Pula gibt es sehr vie­le Eis­die­len, die auch unge­wöhn­li­che Geschmacks­rich­tun­gen (z.B. Laven­del) anbie­ten. Auch zum Shop­ping lädt die Stadt ein. Beliebt ist unter ande­rem der Quiet­sche-Enten-Laden ‘Duck Bou­tique’. Hier gibt es für jeder­mann die pas­sen­de Badebegleitung.

Duck Bou­tique in Pula — Pluck your Quack

Neben zahl­rei­chen Eidech­sen hat es hier auch vie­le Kat­zen. Stö­ren las­sen sie sich nicht so ein­fach — weder von den Ein­hei­mi­schen, noch von den Tou­ris­ten. Manch­mal befin­den sich die Tie­re ein­fach mit­ten­drin im Gewühl und blei­ben da auch. 

Miau!

Über­all in Pula fin­det man Ecken, wo es far­ben­froh blüht. Parks und alte Bäu­me ver­schaf­fen Erleich­te­rung von der Wär­me und spen­den Schatten. 

Monumente

Feh­marn hat zwei sehr inter­es­san­te Monu­men­te: den Jimi-Hen­drix-Gedenk­stein und das Niobe-Denkmal. 

Der Jimi-Hen­drix-Gedenk­stein ist, wie der Name schon sagt, dem Sän­ger gewid­met. 1970 gab er auf der Insel im Rah­men des ‘Love and Peace’-Festivals sein letz­tes Kon­zert, bevor er weni­ge Tage spä­ter starb. Der Gedenk­stein steht heu­te nur weni­ge Meter von der dama­li­gen Büh­ne entfernt. 

Das Nio­be-Denk­mal steht fast direkt an der Küs­te und ist einem Schul­schiff gewid­met, das in den 1930er Jah­ren vor den Augen einer Schul­klas­se sank. Der Mast, der in das Denk­mal inte­griert ist, ist der Ori­gi­nal-Mast des Schif­fes, der nach dem Unglück gebor­gen wurde. 

Die Land­schaft um bei­de Monu­men­te her­um ist sehr schön und lädt zum Spa­zie­ren­ge­hen ein. 

Schmetterlinge

Wir haben den Schmet­ter­lings­park in Burg auf Feh­marn besucht — eine loh­nens­wer­te Sache!

In einem schön gestal­te­ten Tro­pen­haus kann man hier vie­le ver­schie­de­ne Arten der bun­ten Insek­ten bewun­dern, bei­spiels­wei­se den Blue Mor­pho oder den Mon­ar­chen. Der Schmet­ter­lings­park kauft die meis­ten sei­ner Rau­pen bei Züch­tern in Cos­ta Rica und ach­tet dabei wohl sehr auf Nach­hal­tig­keit, Tier­wohl und fai­re Arbeits­be­din­gun­gen. Außer den Schmet­ter­lin­gen gibt es im Park noch Legua­ne, Zwerg­wach­teln und Bunt­fin­ken zu sehen. 

Ein rich­tig schö­nes Erleb­nis wird der Besuch im Schmet­ter­lings­park übri­gens erst, wenn man sich wirk­lich Zeit nimmt. Man kann in weni­gen Minu­ten durch das Tro­pen­haus durch­ren­nen, aber erst beim lang­sa­men Durch­wan­dern bie­ten sich ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­hei­ten, die bun­ten Schmet­ter­lin­ge zu bestaunen. 

Tat­säch­lich muss man auf­pas­sen, nicht stän­dig von den Schmet­ter­lin­gen ange­flo­gen zu wer­den — die Tier­chen sind näm­lich teil­wei­se recht schnell unter­wegs. Warm ist es im Tro­pen­haus auch; es lohnt sich also, Jacken und Män­tel vor dem Betre­ten des Tro­pen­be­reichs an der Gar­de­ro­be loszuwerden. 

Leuchttürme

Fünf. Fünf Leucht­tür­me ste­hen auf der Ost­see-Insel Feh­marn, von denen aber nur einer (Flüg­ge) für Besu­cher zugäng­lich ist. Natür­lich kann man sie alle trotz­dem besu­chen, nur eben nicht besich­ti­gen, aber für das obli­ga­to­ri­sche Leucht­turm-Foto reicht das ja erstmal. 

Der Leucht­turm Struk­kamp Huk steht expo­niert direkt an der Küs­te (Ach­tung, win­dig!), mit bes­tem Blick auf die Feh­marn­sund­brü­cke. Sta­ber­huk ist über einen male­ri­schen Küs­ten­weg fuß­läu­fig zu errei­chen und der neue Leucht­turm Mari­en­leuch­te (auf dem Weg dort­hin kommt man am alten Leucht­feu­er vor­bei) ist nicht all­zu weit weg vom Fähr­an­le­ger nach Däne­mark. Der Leucht­turm Wes­ter­mar­kels­dorf blickt direkt auf ein schö­nes Natur­schutz­ge­biet, das mit einem zau­ber­haf­ten Aus­blick lockt. 

Eine Sache hat der Leucht­turm Flüg­ge aller­dings den ande­ren 4 Leucht­tür­men zusätz­lich noch vor­aus — es gibt dort Kaffee. 

Kurz zusammengefasst

Ges­tern und heu­te haben wir es ruhig ange­hen las­sen. Wir haben ganz stress­frei das schö­ne Wet­ter und die zeelän­di­sche Land­schaft genossen. 

Ges­tern sind wir vor allem durch die Dünen von Oost­ka­pel­le gewan­dert und schließ­lich kur­zer­hand noch ein­mal nach Dom­burg mar­schiert. Abends sind wir am Strand ent­lang zurück gelaufen. 

Heu­te sind wir durch Zie­rik­zee, ein klei­nes Städt­chen in Zee­land, gebum­melt. Es gibt hier reich­lich alte Häu­ser und ande­re archi­tek­to­ni­sche Sehens­wür­dig­kei­ten zu gucken. Net­te Cafés und Loka­le laden zum Ver­wei­len ein und ver­sü­ßen einem den Stadtrundgang.

Beson­ders nett fan­den wir die­sen Frosch­brun­nen, der auf unse­rem Rück­weg lei­der zu einem Schaum­bad gewor­den war, weil irgend­je­mand Spül­mit­tel oder ähn­li­ches hin­ein­ge­kippt hatte …